Stroh zu "Holz" pressen (statt zu Gold zu spinnen)
#31

Hallo,

was ich an der ganzen Energiethematik nicht nachvollziehen kann:

Jeder redet über Energieverbrauch, Energieeinsparung, etc. ABER: WARUM wird ewig viel Energie verschwendet, um überhaupt den Rohstoff zu erzeugen? Brennen Pellets anders als Hackschnitzel? Ist beides Holz, nur in eines wurde viel mehr Energie hinein-investiert.

Thema Umweltschutz: Viele Gedanken kreisen um den Umweltschutz, aber zur Brikettierung usw. wird dann ganz gerne und OHNE GROSS NACHZUDENKEN die elektrische Steckdose bemüht. Abgesehen vom Geld, schon mal Gedanken gemacht, woher der Strom kommt? Irgendwie hat Pelletierung oder Brikettierung für mich etwas perverses! Ausnahmen bestätigen die Regel, wie z.B. Pferdemist, das dadurch erst richtig handhabbar wird.

Mir ist klar, daß in einigen Gebäuden nur Pelletöfen Sinn machen (geringerer Platzbedarf, Handling, etc), von daher auch die energieintensiveren Pellets genommen werden müssen. Ansonsten, wer irgendwie die Möglichkeit hat, Hackschnitzelheizungen zu betreiben sollte diese Möglichkeit nutzen. NICHT WEGEN DES GELDES, SONDERN WEGEN DER UMWELT, DIE MAN SCHÜTZEN WILL!

In meinen Augen macht es mehr Sinn, eine Energiebilanz aufzustellen, als eine Kostenbilanz.

Kürzlich hab ich mit einem Freund Hackschnitzelheizungen gesucht. Ich war überrascht von der Vielfalt an technischen Möglichkeiten und Bauarten (wohlgemerkt, ich bin selber Maschinenbauer). Interessant waren gerade die Heizungen, die ohne viele bewegliche Teile mehrere Arten Brennstoffe (Holzschnitzel, Holzmehl, Stroh, Miscanthus, ...) (z.T. auch in Kombi mit Ölbrennern) fahren können.

Gruß Cliff

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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#32

hallo holger,

ich habe auch schon ´mal probiert, meinen Pelletkessel mit Strohplellets zu füttern. Das ergebnis konnte sich "sehen lassen", am Schornstein nämlich. Dicke, blaue, stinkende Schwaden überm Dach !! War allerdings versuchsweise Mitte/Ende September, in der richtigen Heizperiode mit voller Kesselleistung sollte das ev. etwas besser werden. Die Pelletförderung zum und im Kessel überhaupt kein Problem, nur die Asche..... ! Erstmal jede Menge davon, das Zeug fängt an zu klumpen, verstopft die Ascheförderung, verschlackt. Wie gesagt, war ´nen Versuch und wurde als unpraktikabel abgebrochen. Empfehlen kann ich Raps-Pellets, wenn sie denn hart genug gepreßt sind. Ich habe vor Jahren schon einmal über Stroh-Heizung nachgedacht und mir einige Anlagen angesehen. Damals gab es dänische Fabrikate, bei denen das gemahlene Stroh in den Kessel eingeblasen wurde. Ich habe eine Anlage damals in der Nähe von Lüneburg und eine weitere dierekt in Dänemark angesehen. Die liefen Heizungsmäßig ohne Probleme, nur mußte man auch damals schon "tolerante" Nachbarn haben. Der Geruch ist nämlich sehr gewöhnungsbedürftig....

mfg.
Christian
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#33

Hallo Cliff,

genauso, wie Du schreibt, habe ich früher auch mal gedacht und diese Heizungsbauarten wären für mich nicht in Frage gekommen, aber wie schon eingangs erwähnt, ich kann nur dezentral und dezentrale automatisierte Feststoffheizungen gibt es derzeit nur in Pellets. Weiters werde ich älter und muss mir Gedanken machen, wie etwas auch in 20 Jahren noch funktionieren könnte. Grundsätzlich ist der Einsatz fossiler Energie, um Holz oder andere Nawaros "gefügig" zu machen, ökologisch bedenklich, da hast Du meine volle Zustimmung. Mein Endziel ist daher auch eine Autarkie, die erheblich über den Pelletkessel hinausgeht...

Hackschnitzel und / oder Strohheizung geht nun mal nur zentral und den Platz habe ich nicht. Punkt. Jeder, der den Platz für Hackschnitzel hat aber Pellets macht, macht sich von etwas abhängig, was nicht nötig wäre und verbraucht zudem fossile Energien, die eingespart werden könnten - und sollten! Ganz auf Deiner Wellenlänge!

Sobald mir einer den ersten Hackschnitzel-Kaminofen präsentiert, fällt die Pelletierung flach!
Guckst Du:
(15.11.2010, 18:16)holgi63 schrieb:  ...
Zum Thema Hackschnitzel: Wer die erste dezentrale Hackschnitzelheizung, sprich den Hackschnitzelkaminofen entdeckt, kriegt eine kleine Belohnung!

Wie ich schon schrieb, Hackschnitzel sind die ökologisch bessere Lösung, aber ich kann nicht zentral heizen. Sollte es also irgendwann die dezentrale Lösung geben, her damit!

FG
Holger
...

Hallo Christian,

das was Du schilderst, höre ich nicht zu ersten Mal, es gibt aber auch Versuche, wo es besser geklappt hat. Aschenmenge, -eigenschaften und -zustand sind in der Tat ein zu lösendes Problem, aber um das alles zu umgehen, plane ich Mischpellets mit einem noch herauszufindenden Holzanteil.
Einen großen Einfluss auf die Verbrennung der Strohpellets hat auch die Pressdichte, die, wie das Video von Gregor Kraft zeigt, sehr vom Mahlgrad abhängt. Die Fachfirmen sprechen nach wie vor von einem Mahlgrad zwischen 30 und 50mm, Kraft jedoch von 6-8mm. Das hat erheblichen Einfluss auf die Gefügestruktur der Pellets und damit auch auf die Verbrennung.
Ohne Experimente gibt es kein Vorwärts, sondern nur Stillstand und es ist auch klar, dass jeder Schritt vorwärts auch mit Teilschritten rückwärts erkauft wird.

Wie gesagt, bei mir gibt es zwei Einführungsstufen der Öfen, genauso wird es Stufen oder Schritte geben, wie die Pellets von Holz Richtung Stroh wandern. Du schreibst, dass Rapsstroh besser geeignet ist, das stimmt. Von allen Getreidestroharten ist Roggenstroh, vornehmlich aus ÖKO-Anbau wegen des eheblich niedrigeren Chlorgehaltes dem Rapsstroh am nächsten, auch wegen relativ niedriger Gehalte an anderen die Verbrennung störenden Stoffen, die bspw. im Weizenstroh reichlich vorhanden sind. Vielleicht kann Stroh auch nur zu Zeiten eingesetzt werden, wo die Heizung Volllast brummt, das wird sich aber erst alles in der Praxis herausstellen.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#34

Hallo Holger,

zum Chlorgehalt im Stroh: er ist v.a. auf Kali-Düngung zurückzuführen, da eben Kaliumchlorid gedüngt wird. Solltest Du Flächen haben, die mehrjährig ohne Kali-Düngung auskamen, ist das nicht anders als bei Öko-Anbau. Im Jahr der geplanten Strohgewinnung kein Kali düngen hat sicher auch Effekte auf den Chlor-Gehalt.

Ansonsten, lass es Dir nicht madig machen. Pelletierung ist m.E. was die Ökobilanz angeht sicher besser als jeder fossile Brennstoff, besser als strombetriebene Wärmepumpen und ob es soviel schlechter ist als Hackschnitzel, wo der Leistungsbedarf des Hackers ja auch nicht unerheblich ist, sei dahingestellt.

Lass uns das weiter diskutieren, ich werde auch von meinen ersten Erfahrungen mit den spänehaltigen Pferdemistpellets berichten.

MfG
Wolfgang
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#35

Hallo Wolfgang und danke für Deine Unterstützung!

Mach Dir mal keine Sorgen, ich bin an dem Thema derzeit ganz schön fest dran und lasse mich von "negativen Schlagzeilen" nicht unterkriegen. Ich bin aber sehr dankbar, dass auch diese anderen Meinungen und Erfahrungen hier eingebracht werden, denn ein objektives Bild kommt nur durch möglichst viele Einzelsichtweisen zustande. So lange hier zwar kontrovers, aber fair diskutiert wird, ist das doch ok! (Aber das sind wir in diesem Foum ja auch fast schon gewohnt!)

Einen Aspekt, der mir ein wenig Bauchschmerzen bereitet, ist der Umstand, dass die Pelletöfen eine Abgastemperatur von nur 145°C haben, was bei längeren Kaminen zu einer Absenkung unter die magischen 100°C befürchten lässt. Nach der Stelle, wo das Rauchrohr des Ofens im Kamin verschwindet, sind bis zur Kaminkrone noch ca. 8m zurückzulegen. Ein Edelstahlrohr als Inlay kommt aber, wenn ich Stroh verbrennen will, nicht in Frage, also werde ich mich schon mal auf die Suche nach säurestabilen Alternativen machen. Wer dazu (bezahlbare) Ideen hat, bitte hier herein damit! Schätze, es wird da was aus Glas oder ähnlichem Material werden...
...bei einer Kamingesamtlänge von 12m und 2 Kaminen...


...aber wir wollten uns ja nicht unterkriegen lassen...

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
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#36

Hallo,

ich wollte hier nicht negativ zu diesem Thema erscheinen, das waren eben meine persönlichen Erfahrungen. Wie gesagt, wir haben mal zur Probe versucht, weil unser Kessel angeblich auch Stroh-Pellets brennen soll. Waren vielleicht auch nicht die richtigen Pellets. Wenn das Heizen mit Stroh bei dir klappt, wäre ich für jede Einzelheit dankbar, auch für das pelletieren. Ich habe nicht weiter versucht, weil ich im Moment bessere und günstigere Heizmaterialien gefunden habe (Sonnenblumenpellets u. Kirschkerne). Aber das muß ja nicht so bleiben, Stroh gibt´s hier immer noch genug

Christian
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#37

Hallo

Ich habe mich extra hier angemeldet weil ich etwas ähnliches vorhabe.
Ich will kein Stroh verbrennen sondern Heu.
Mein überlegung ist folgende: Ich habe ein Haus mit Zentralheizung, Öl und Stückholzfeuerung. Die Anlage kommt jetzt aber langsam in ein Alter wo man sich nach neuem umschauen sollte.
Eigens Öl habe ich noch weniger als eigens Holz.
Ich habe aber noch zwei Wiesen die momentan verpachtet sind.
Scheune, Traktor (wenn auch kein MB Trac sondern ein MF) sowie Gerätschaften für die Heuernte sind vorhanden. Die Landwirtschaft habe wir schon vor geraumer Zeit aufgegeben.
Ich finde den Gedanken einfach verlockent, seine Heizenergie selbst zu machen, die Kulturlandschaft mit den Blumenwiesen zu erhalten und vor allendingen unabhängig von Fremdgesteuerten Marktpreisen zu sein.
Ich stelle mir das so vor: Ein Schnitt im Jahr, dadurch steigt der Artenreichtum der Wiese, ausserdem ist das Heu holziger was anscheinend besser zum verbrennen geeignet ist. Einfahren des Heu offen oder gepresst.
Danach die Herstllung von Pellets bzw Brikets. Den Strom dafür mach ich selbst da ich auf der Scheune fast 15 KWp Solarzellen habe.
Die Pellets bzw. Briketts in der Scheune lagern. Die Heizung müsste dann einen Vorratsbehälter von ca einer Woche haben. Das Haus habe ich letztes Jahr energetisch saniert. Düngen der Wiesen mit Asche und Pferdemist das die Höffe bei uns in der Ecke verschenken.

Leider ist über das Thema Heu noch weniger im Netz bekannt, entweder dreht es sich um Weizen oder Stroh. Die Berichte die ich über Heufeuerung gefunden habe sind allesamt Großanlagen.

Ich werde hier also mitlesen und sollte ich was neues erfahren bzw wissen hier auch reinstellen.

Welche Kessel sind den eigentlich für Strohbriketts geeignet? Also haben eine Automatische Zuführung bzw ein rückbrandsicherer Vorratsbehälter und eine Ascheaustragung die für so viel Asche zummal verklumpt ausgelegt ist?

Gruss Stefan
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#38

Hallo Stefan und herzlich willkommen in diesem Forum!

MF ist eine gute Voraussetzung für spätere MBtrac-Besitzer, glaube mir, da spreche ich aus Erfahrung! Smile

Bei der Verfeuerung von Heu hast Du einen sehr wichtigen Punkt schon angesprochen: Das Gras muss weitestmöglich verholzt sein, um die Brenneigenschaften zu optimieren. Schätze, der optimale Schnittzeitpunkt ist erreicht, wenn die Obergräser beginnen, Licht durchzulassen und die Untergräser das als Wachstumsinitiative auffassen. Bei uns ist das Mitte Juli erreicht, Du schreibst aus dem Schwarzwald und abhängig von der Höhe und Lage kann das ein anderer Zeitpunkt sein.

Auch Dir würde ich empfehlen, zuerst mal mit Pellets vom "Dienstleister" zu beginnen, bevor Du in Technologien investierst. Ein wesentlicher Schlüssel für Erfolg oder Misserfolg liegt in der Verarbeitung des Materials und der Güte des Pellet oder Brikett.

Briketts können auch in der Hackschnitzelheizung verarbeitet werden, wenn die Pressung nicht zu fest erfolgt - so zumindest in dem Artikel der PROFI über die Pressen von mütek.

Normalerweise brauchst Du für Miscanthus, Stroh oder Heu entsprechend ausgeführte und geeignete Heizkessel, der Einsatz im Standardkessel muss fallweise betrachtet und eben ausprobiert werden.

Wenn Du im Schwarzwald wohnst, ist doch aber normalerweise der Bezug von Holz kein Problem! Vielleicht machst Du Dir, ähnlich wie ich, ja auch Gedanken über "Mischpellets" bzw. Mischbriketts" mit einem Anteil an Holz darin. Das verbessert die problematischen Eigenschaften der einjährigen Pflanzen signifikant!

Wäre schön, wenn Du Deine Schritte, die Du in diese Richtung unternimmst, hier weiter dokumentierst!

Hallo Christian (WF1100),
mach Dir mal keinen Stress wegen Deines Kommentars, der war schon ok, denn hier hilft jede Praxiserfahrung, um weiter zu kommen!

Freundliche Grüße an alle

Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#39

Hallo
Ein MB währe wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Zumal ich wieder eine Streuobstwiese angelegt habe, und da fährt sich mein MF ohne Kabine einfach besser als so ein hochbeiniges Ding Tongue

Ich wohne am Fuße des Schwarzwald, genauer gesagt 30 km von Straßburg. Mein Name rührt noch aus der Zeit als ich in der Welt rumgereist bin. Da ist es einfach zu sagen ich lebe im Blackforest. Damit kann selbst der Ami was mit anfangen.

Der zweite Schnitt ist bei und im August.

Der Kessel sollte natürlich als „Vielstoffbrenner“ ausgelegt sein da ich im Notfall wohl auf Holzpellets, Hackschnitzel oder Stückholz zurückgreifen werde. Also bei Ernteausfall oder keine Zeit zum Aufbereiten.
Ein Mischbetrieb wollte ich eigentlich vermeiden.:
Erstens Reichen meine Wiesen selbst bei geringer Düngung aus um die ca 1500 Liter Heizöl zu ersetzte.
Zweiten will ich das zukaufen weitestgehend verhindern. Ich komme zwar an das Holz, Späne rann aber auch für mich wird es nicht billiger. (Den Preis gönne ich den Waldbaueren aber, sie haben jahrelang bei uns nicht wirklich gut verdient.)
Drittes benötige ich die Anlagen eh, da ist es nur die logische Schlussfolgerung das ich diese so gut es geht auslaste.

Ich würde eher Brikkets herstellen, zur Produktion habe ich an etwas wie Diese Maschine gedacht :
http://www.asket.pl/de/biomasser_linie.php?idd=6

Eine Hackschnitzelanlage die Heu bzw. Strohbriketts ab kann, ist mir leider noch nicht bekannt.
Für Strohpelltes gibt es ja schon einige Anbieter.

Gruss und frohe Woche.
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#40

Hallo Holger!

Finde es toll, dass hier so eifrig über Energie, sprich Heizen diskutiert wird. Ich glaube dieses Thema wird in den nächsten Jahren immer bedeutender werden.
Wie hier schon von einigen bemerkt wurde, bin ich auch der Meinung, dass Fortschritt, Neuheit und Verbesserung nur durch Ausprobieren und auch Rückschläge erreicht wird.

Aber nun mein Beitrag zu deinen Plänen. Ich schreibe jetzt mal nicht über Heiz- oder Pelletiertechnik, sondern über den BGU-Häcksler.
Auf diesen Häcksler bin ich schon vor etwa 15 Jahren aufmerksam geworden, um damit das Gartenabfallproblem gänzlich zu lösen. Wir haben dann ein Vorführgerät (zapfwellenbetrieben) gekauft. Ich glaube es waren damals 4000.- DM, Neupreis vielleicht 5000.-. Man beachte die Preisentwicklung bis heute. Geändert hat sich am Häcksler in diesem Zeitraum kaum etwas. Schade, denn man hat es scheinbar immer noch nicht geschafft den Auswurfkamin so zu gestalten, dass man ihn werkzeuglos verstellen kann.
Zur Funktion des Geräts: der Mindestkraftbedarf des Schleppers ist laut Hersteller mit 16 PS angegeben. Bisher hab ich den Häcksler immer mit einem 353er IHC (35 PS) betrieben, was völlig ausreichend ist. Bei Betrieb mit dem MB-trac, egal welchen Typs, wird mit Sicherheit der Häcksler das schwächste Glied sein.
Im Neuzustand hat die Maschine eine sehr ordentliche Arbeit abgeliefert. Aber mit der Zeit tritt natürlich an den Häckselorganen Verschleiß ein. Am Häcksler gibt es zwei Einfülltrichter und somit auch zwei Häckselsysteme. Beim seitlichen Trichter kann man Äste einführen. Diese werden dann von zwei Messern zerschnitten. Es entsteht sehr fein geschnittenes Häckselgut. Sind die Messer neu oder neu geschliffen, kann man, auch abhängig von der Holzart der Äste, annähernd von Selbsteinzug in die Maschine sprechen. Mit zunehmenden Verschleiß muss man mitunter schon ganz schön anschieben, um den Ast durch die Maschine zu bekommen. Und ich spreche da bei weitem nicht von Ästen mit 12cm Durchmesser. Diese Größe passt zwar theoretisch durch, aber man quält das Gerät richtig v.a. bei härterem Holz. Der Maximaldurchmesser für die Praxis liegt meiner Meinung nach bei 6 bis 7cm.
Meiner Erfahrung nach ist am seitlichen Trichter das Problem, dass es kein/e Einzugssystem/ Einzugswalzen gibt. Meines Erachtens nach ist die Standzeit der Messer nicht allzu hoch. Zum Schleifen müssen sie nätülich ausgebaut werden.
Beim Trichter, der senkrecht nach oben ragt, kann sämtliches Strauchmaterial, lockeres Gestrüpp, Blumenschnitt, kleinere Äste, Wurzelwerk, Rindenmulch, gehäckseltes Gut, Heu, Stroh, Gras, also eigentlich fast alles eingefüllt werden. Sogar kleine Steine, die sich in anhaftendem Erdresten befinden sind hier kein Problem. Diesen Umstand ermöglicht, dass hier keine Messer zum Einsatz kommen, sondern ein Hammerwerk (gehärtete Flacheisen an Häckseltrommel, die das Material an parallel zur Häckseltrommelachse angeordneten Vierkantstäben zerschlagen). Aber auch hier Vorsicht: ist das Material sehr nass, wie z.B. frisch gemähtes Gras, Geranien usw., wird das Material nicht mehr ausgeworfen, sondern legt sich zuerst in den Zwischenräumen der Vierkantstäbe an und dann kann passieren, dass es im Auswurfkamin stecken bleibt. Das Gerät hat nicht die Auswurfleistung eines Claas Jaguar. Also am besten immer trockenes Material einführen, oder das nasse mit dem trockenen mischen, dann gehts auch.
Durch das Hammerwerk wird das Material natürlich nicht fein geschnitten, sondern eher grob zerfasert. Man kann das gehäckselte Material immer wieder einwerfen, dann wird es immer feiner. Auf diese Weise erzielt man eine gute Mischwirkung bei unterschiedlichen Materialien.
Großer Vorteil des senkrechten Trichters: er verjüngt sich nicht, somit gibts hier im Einführbereich fast nie Verstopfungen. Man sollte aber immer eine kontinuierliche Matrerialzuführung anstreben. Problem: aufgrund der großen Trichteröffnung (20 auf 24cm) wäre es natürlich möglich Teile dieser Größe (Wurzelstöcke, Holzklötze, 15cm-Äste) einzuwerfen. Das ist natürlich nicht der Sinn, denn solche Teile verleihen dem Gerät heftige Schläge, die sich auf den gesamten Antriebsstrang übertragen.

Mein Tip zu diesem Häcksler: hauptsächlich zum Kompostieren von gewöhnlichen Gartenabfällen geeignet. Wer größere Mengen von Astmaterial zu Hackschnitzel verarbeiten will, dem Rate ich eher zu einem anderen Gerät mit Einzugssystem. Ich hab mir für diesen Zweck einen alten Maishäcksler angeschafft und angepasst (supergünstige Lösung).
Übrigens: den Universalhäcksler für alles gibt es meines Erachtens nicht.

Wer noch genauere Infos zum BGU braucht, kann mich gerne fragen.

Nun hätte ich noch eine Überlegung zur Strohverarbeitung: du schreibst du würdest das Stroh mit dem Ladewagen bergen, durch deinen Mengelehäcksler und dann durch eine Strohmühle schicken wollen, wegen der Zerfaserung. Vielleicht kann man durch ein geeignetes Dreschsystem einen Arbeitsschritt einsparen. Ich bin ja ein großer Fan der Axial-Fluss-Mähdrescher von IHC / Case IH. Diesen Maschinen wird doch immer zum Vorwurf gemacht, dass sie das Stroh durch den Rotor derart bearbeiten, dass es kaum mehr als Einstreu zu gebrauchen ist. Genau das könnte doch hier von Vorteil sein. Außerdem hat man bei diesen Dreschern die Möglichkeit das Stroh durch den eingebauten Häcksler sehr fein zu häckseln und es trotzdem auf einem Schwad ablegen zu können.
Hierbei will ich anmerken, dass ich über sämtliche Infos und Angebote von Axial-Dreschern der ersten Generationen sehr dankbar bin.

Schöne Grüße
Tobi

MB-trac 65/70 mit OM 364 LA, Bj ´74;
MB-trac 1000, Bj ´84 in Arbeit;
Neuzugang MB-trac 1500, Bj ´86 auf Instandsetzung wartend
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#41

Hallo an alle,

nach nunmehr fast einem Vierteljahr habe ich heute doch noch eine Antwort der PROFI-Redaktion erhalten, die ich hinsichtlich des Beitrages über die Brikettpressen von mütek angeschrieben hatte.
Hier die Kernaussage von Frau Dr. Anja Böhrnsen:

Zitat:Stroh, Miscanthus etc. dürfen nur in automatisch beschickten Feuerungsanalgen von 4 bis 100 kW verfeuert werden. (Vor dem Inkraft treten der neuen 1. BImSchV war das nur für Heizungen von 15 bis 100 kW erlaubt). Der Einsatz von Stroh- oder Miscanthusbriketts in handbeschickten Anlagen wie Kaminöfen oder Scheitholzkesseln ist nicht erlaubt.

Was das Thema Emissionsgrenzwerte angeht, ist wichtig zu wissen, dass der Zeitpunkt der Inbetriebnahme entscheidend ist. Für Analgen, die vor dem 31.12.2014 in Betrieb gehen, gelten die weniger strengen Grenzwerte der Stufe 1 (1 g CO/m³, 100 mg Staub/m³, 600 mg NOx/m³). Für Anlagen, die später in Betrieb gehen, gelten die strengeren Grenzwerte der Stufe 2 (0,4 g CO/m³, 20 g Staub/m³)

Damit bleibt die Brikettierung nur für Weichpressung und anschließender Verfeuerung in Hackschnitzelanlagen vorbehalten, für mich scheidet dieser Zweig damit komplett aus. Man wird sich also auf die Pelletierung konzentrieren.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
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2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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#42

Danke für die Info.

Gelten die Grenzwerte Bundesweit?

Somit habe ich eine Dateline für meiner Anlage. In 2015 wird es dann sicher nicht einfacher bzw. günstiger.
Wobei es mir davor schon etwas graut. Wenn ich bedenke wie lange es schon gedauert hat bis die Steuerung des Pufferspeicher optimal eingestellt war.
Berichte bitte weiterhin!

Gruss vom Fuße des Schwarzwalds

Stefan
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#43

Hallo Holger,
Super Idee finde ich, raus aus der Abhängigkeit. Was die Kollegen da über die Holpreise etz. schreiben ist auch richtig, selbst bei uns im sehr Waldreichen Hunsrück steigen die Preise auch im Staatsforst in den letzten Jahren kräftig an. Als Alternative sei hier angemerkt das wir ( drei Kumpel´s) uns in den Letzen Jahren zusammen getan haben um den Holzeinschlag für den Privatbedarf zudecken. In unserer Region gibt es allerdings noch einen sehr hohen Anteil von Privatwald Besitzer die keine Möglichkeit haben ( vom Eqipment her Ihre Forstflächen zu bearbeiten ) und genau da setzen wir an. Das heißt im Klartext das für eben diesen Personenkreis ansprechen und Ihre Flächen durchforsten. Der Brennstoff Holz fällt dabei sozusagen atomatisch an.

Ich persönlich habe schon vor etwa 30 Jahren schon meine Heizanlage auf einen Wassergeführten Feststoffkessel umgestellt mit einer Heizleistung von etwa 42 KW. Die Anlage läuft seit dem reibungslos und heizt ein Einfamielienhaus mit ca. 160 qm. Selbst einen vor wenigen Jahren angebauter Wintergarten von 40 qm schafft die Anlage ebenso.
Natürlich muß man auch sagen wo wir nicht´s rein stecken kommt auch nichts raus. Ich verbrauche über´s Jahr gesehen etwa 18 - 20 QM Holz.
Natürlich abhängig von den Temperaturen. Der Ascheanteil liegt dabei bei meiner Anlager auf das Jahr gesehen bei etwa 100 - 120 Ltr.

Was mir persönlich etwas zudenken gibt sind die Aussichten die in Zukunft beim Betrieb einere solchen Anlage auf uns zukommen werden, wie Feinstaubfilter, die neue Feuerungsverordnung usw.

Fakt ist doch wenn man eine solche Anlage betreibt werden für den Rohstoff Holz sogut wie keine oder geringe Steuern gezahlt und genau da möchte doch der Gesetztgeber ansetzen. Ich gehe mal davon aus das sich in den nächsten Jahrer da noch was tut.

Gruss Kurt

exclamation Trac fahren makes the difference exclamation
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#44

Hallo Kurt,

danke für Deinen Beitrag, danke natürlich auch an alle anderen...

...und genau das:

(01.02.2011, 11:59)Kurt 1951 schrieb:  ...
Was mir persönlich etwas zudenken gibt sind die Aussichten die in Zukunft beim Betrieb einere solchen Anlage auf uns zukommen werden, wie Feinstaubfilter, die neue Feuerungsverordnung usw.

Fakt ist doch wenn man eine solche Anlage betreibt werden für den Rohstoff Holz so gut wie keine oder geringe Steuern gezahlt und genau da möchte doch der Gesetztgeber ansetzen. Ich gehe mal davon aus das sich in den nächsten Jahrer da noch was tut.

Gruss Kurt

gibt auch bei mir Anlass zur Sorge!
Die Habgier unseres "Apparates" ist inzwischen grenzen-, skrupel- und hemmungslos!

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

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1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#45

(01.02.2011, 13:47)holgi63 schrieb:  gibt auch bei mir Anlass zur Sorge!
Die Habgier unseres "Apparates" ist inzwischen grenzen-, skrupel- und hemmungslos!

FG
Holger

...und doch tut der Staat sich schwer damit.

Das Problem ist ja ebenfalls mit den Pöl-fahrern.
Diese können beim Aldi Pflanzenöl kaufen und umgehen dann die Mineralölsteuer. und noch die halben MwSt.
Ebenso gibt es für die Motorräder keinen gestaffelte KFz Steuer, je nach Schadstoffaustoß.

Einfach weil eine Überwachung bzw. Umsetzung sich nicht lohnt.

Da hab ich noch ganz andere Sorgen, als das mir der Staat beim Verbrennen von Heu /Stroh auf die Finger schaut.
Einmalige Abzoge bzw. Erschwernis beim Bau oder genehmigen der Anlage abgesehen.



Gruss Stefan
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