Parallelfahrhilfe von einfach bis gut - abhängig, wieviel man investieren will...
#1

Hallo Männers,

heute kam ich endlich dazu, mal meine GPS Hardware als Parallelfahrhilfe zu nutzen.
Es gibt inzwischen ein paar Android Apps und eine davon funktioniert tatsächlich:
https://play.google.com/store/apps/detai...lleldriver

[Bild: attachment.php?aid=35429]

Das ist eine Demo-Version! Diese ist voll funktionsfähig, aber in der Laufzeit begrenzt und beendet sich dann selbst. Zum Testen reicht die Zeitspanne aus! Die Vollversion kostet dann um 40,-EUR. Mit dem Anbieter stehe ich in losem Kontakt und habe den Eindruck, er weiß, was er tut. Ohne seine Genehmigung möchte ich aber seinen Namen hier nicht veröffentlichen. Max Muster heißt er nicht, wie Ihr Euch denken könnt...

Es handelt sich hierbei um eine reine A-B Spuraufzeichnung, woraus eine Gerade abgebildet wird und in den gewünschten (einstellbaren) Arbeitsbreiten Parallel-Sollspuren gebildet werden, die man abfahren kann.

Man kann dann tatsächlich jede beliebige Spur im Arbeitsbreitenabstand wählen und der Assistent gibt Lenk-Korrekturhinweise. Diese sind gut gemacht, nicht übernervös und wechseln bei steigendem Abstandsfehler von grün über gelb, orange auf rot. Klasse gemacht!

Gleichzeitig kann die bearbeitete Fläche (in der eingegebenen Arbeitsbreite) aufgezeichnet werden. Es ist sogar möglich, den Abstand zwischen Empfänger und Arbeitsgerät einzugeben, wodurch sich die Flächenaufzeichnung als sehr genau erweist.

Konturen - also ungerade Spuren - können leider nicht mit Lenkkorrektur nachgefahren werden.
Es ist aber dennoch möglich, auch "krumme" Fahrspuren mit dieser APP einigermaßen genau abzufahren, wenn man auf dem Monitor die gerade gefahrene Spur "sauber" neben die vorher aufgezeichnete Spur legt. Auch ohne Lenkempfehlung kann man so ganz ordentliche Anschlussgenauigkeiten erzeugen. Es wird gut erkennbar angezeigt, wo man gerade überlappt oder eine Lücke fährt.

Gerade wenn man gegen die Sonne fährt bei verstaubter Scheibe ist das Anschlussfahren Spur an Spur "im Tablet" deutlich einfacher, als gegen die tiefstehende Sonne.

In den meisten Fällen kann man jedoch eine Gerade "legen" zu der man dann die Anschlussspuren angezeigt bekommt und auch die Lenkempfehlungen dann dazu.
Wenn mann dann beispielsweise jede zweite oder dritte Spur fährt, um Wendemanöver zu vereinfachen, funktioniert das ganz klasse - ABER:

Die App ist das Eine - die GPS Hardware das andere!
Die Genauigkeit auf dem Feld ist nicht Sache der APP!!!

Die App "funktioniert" selbstverständlich schon autark mit dem GPS-Smartphone. Dass dabei aber keine Präzision möglich ist, liegt nicht an der APP!
Je höherwertiger der Empfänger ist, desto besser wird die APP und desto besser die Spurgenauigkeit in der Praxis.

Heute habe ich die App mit einem Präzisions-GPS(Navstar) und GLONASS Empfänger von U-Blox (Neo-8MN) getestet, welcher mit einer Höchstpräzisionsantenne (TRIMBLE AG25) am Schlepper zusammenarbeitete.
Arbeitsprinzip (für die GPS-Kenner): L1-Betrieb GPS(Navstar) mit SBAS-EGNOS-Korrektur + GLONASS. Einstellung 2Hz (Die App kann bis 10 Hz).

[Bild: attachment.php?aid=35433]

Ergebnis: Mit dieser professionellen Hardware legt die APP professionelle Ergebnisse hin!
Die Anschlussgenauigkeit Spur zu Nachbarspur liegt im Zentimeterbereich, lediglich die Satellitendrift, welche ohne RTK nicht zu verhindern ist, führte am Ende des Feldes zu einem Anschlussfehler an die dort liegende Erstspur von etwa +/-20cm. Dieser Fehler nach über 1 Stunde ist sehr klein!
Das ist klasse und ist gleichzeitig das maximal Mögliche an Genauigkeit, was ohne RTK (Also bodengestütztes Korrektursignal) möglich ist.
Damit ist diese App mit professioneller GPS Hardware genau so präzise, wie die besten (und deutlich teureren Systeme) namhafter Anbieter am Markt.

...sofern man mit einer Parallelfahrhilfe zurechtkommt.

Hier als Beispiel das Ausfahren einer ausgelassenen Arbeitsbreite:

[Bild: attachment.php?aid=35431]

[Bild: attachment.php?aid=35432]

Das Beispiel zeigt gerade einen Abstandsfehler von 13cm. Dieser ist kleiner als der Mindestfehler, bei dem eine Lenkkorrekturempfehlung ausgegeben wird.

Bilder leider nur Handyqualität und verwackelt...

Da ich seit Jahren mit GPS, GNSS, GIS und satellitengestützter Vermessung zu tun habe und auch ein ganzes Sammelsurium an Empfängern im Haus habe, werde ich in den nächsten Monaten mal testen, was so die "unterste" preisliche Ausstattung ist, mit der die APP noch einigermaßen zuverlässige Ergebnisse liefert.
Es muss wahrscheinlich nicht Hardware für 2.000,-EUR oder mehr sein. Ein vorhandenes kleines bluetoothfähiges Tablet hat meist jeder.

Es gibt schon ein paar ganz brauchbare GPS-Logger, die sowohl bluetoothfähig sind, als auch mit ganz brauchbaren Einsteiger-Empfängerchips ausgestattet sind (Sirf III Star, MTK-II, Neo-5 oder Neo-6, etc.)
Manche kann man zu Preisen um ca. 50,-EUR kaufen, eine ganze Reihe davon habe ich im Haus und werde Euch berichten. Wird aber Frühjahr drüber...

Es ist zu erwarten, dass diese Empfänger keine Anschlussgenauigkeit im Zentimeterbereich und Feldende-Anschlussgenauigkeit kleiner 30cm machen, aber für viele Arbeiten reichen +/-25cm Spur zu Anschlussspur schon aus.

Falls Ihr was besseres braucht und Empfehlungen für "richtige" Empfänger sucht, meldet Euch hier oder PN, ich habe Möglichkeiten, sowohl das zu empfehlen, was Ihr wahrscheinlich brauchen werdet und kann Euch auch zuverlässige Beschaffungsquellen nennen, da ich einige der hier in Deutschland tätigen Konfektionäre sehr gut kenne.

Mal eine Hausnummer: Für ca. 400,-EUR kommt Ihr den heute von mir erarbeiteten Ergebnissen schon sehr nahe!

Eins noch: Ich selbst verkaufe nichts und mache das hier nur rein non profit!
Wenn ich dann Leute empfehle, die die Hardware nach Bedarf und Wunsch konfektionieren, dann sind das Menschen, denen ich wie guten Freunden vertrauen kann und mit denen ich bisher beste Erfahrungen gemacht habe!

Grüße
Holger


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406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#2
XTRAC15 

Guden Holger,

Super was du dir für eine arbeit gemacht hast und noch machen willst! Hut ab!!!

Ist sich für viele interessant für den Einstieg in das Thema GPS.

Grüße Jochen

Wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemanden überholt werden Tongue
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#3

So wie es ausschaut gibt's die App nur für Android Geräte. Schade hätte ich gerne probiert. Ich habe auch ein 10 Hz Maus 😁
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#4

Hallo Holger

Super Idee! Ich denke nächstes Jahr im Frühjahr werde ich dann nochmal auf dich zukommen wenn du bis dahin noch nichts von hören lassen hast(was ich jedoch bezweifleTongue).

Zum säen denke ich werde ich es vorerst nicht unbeding nutzen da wir mit Frontpacker und Spuranreiser arbeiten. Jedoch Grubber4,80m , Schmetterling 8,70m, Saatbeetkombi 5,60m , Düngerstreuer auf Grünland, Wiesen Nachsaat, evtl. Güllefass.

Würde mich freuen wenn du deine Empfehlungen für die Hardware uns dann hier mitteilen könntest.

Nochmal großes Lob und Dankeschön an dieser Stelle.

Grüße Hans
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#5

Hallo Leuts,

kein Problem, helfe gern, wo ich kann. Das ist es ja, was dieses Forum so wertvoll macht!

Hallo " trac10 ":
Ja, diese App ist nur für Android!
ABER: Bei den Preisen für Android-Hardware kaufe ich mir lieber ein preiswertes Android-Tablet für ein paar Euro, bevor ich mein teures I-phone, -pad, pod... etc. in den Schlepper lege und dort verstauben lasse.

Es gibt auch Software für die angebissenen Äpfel:
Schaut mal bei Helm vorbei, Stichwort Herakles.

Aber hier geht es um eine Low-Cost-Lösung ohne auf mindestens erforderliche Präzision zu verzichten. Da ist das Allerweltsbetriebssystem ANDROID gerade richtig...

Meine Empfehlung: Ladet Euch die APP mal auf ein Smartphone mit GPS und spielt mal damit ein wenig. Im MBtrac könnte das sogar ohne externe Antenne funktionieren, wenn man das Handy vorn zwischen Windschutzscheibe und Cockpit irgendwie sinnvoll positioniert. Seid aber nicht enntäuscht, wenn die Spur zu Spur Abstände stark schwanken, das liegt an der Physik der Technik, zumal bei jeder Fahrt immer die Hälfte der Satelliten abgeschattet ist und bei jeder Wendung die jeweils andere Hälfte weg ist... Aber zum Testen geht das schon mal.
Oder man testet es mal ohne Schlepper zu Fuß auf einem freien Feld (oder auf einem offenen Schlepper). Da kommt dann schon was brauchbares raus.

Wie gesagt, Bluetoothfähige Logger mit "anständigen" Empfängerchips teste ich demnächst...

...und es gibt Markt und Gründe dafür!
HELM schreibt, dass man kaum besser bzw. genauer lenken kann, als ohne RTK Lenkkorrekturempfehlungen gegeben werden und HELM hat recht!
Gestern war eindeutig erkennbar, dass meine sehr hochwertige (und -preisige) Hardware schon zu viel des Guten ist, denn so genau, wie das System angezeigt hat, konnte ich kaum hinterherlenken. Es müsste also mit deutlich kleinpreisigerer Hardware ausreichende Genauigkeit dargestellt werden können.

Grüße
Holger


GPS mache ich schon eine Reihe von Jahren und in diesem Bereich gibt es das Problem, dass im Präzisionsbereich die Preise seit Jahren künstlich hoch gehalten werden.

Deshalb gibt es in dieser Materie "unter" den Markenherstellern quasi eine "anarchische" Ebene bestehend aus Menschen, die die Technik funktional durchschaut haben und gleichzeitig in der Lage sind, Hardware aus Komponenten selber zusammenzubauen. Das sind die "Konfektionäre", die ich eingangs beschrieb. Manchmal sind das Einzelpersonen, die beim Hersteller eine kleine Serie Empfängerchips kaufen, dazu moderne Akkutechnik, Bluetooth- oder Funkschnittstellen und daraus gebrauchsfertige Empfänger zusammenbauen, die entweder in kleiner Serie oder sogar auf den betreffenden Bedarfsfall zugeschnitten gebaut werden.
Von denen kann man dann für sehr günstiges Geld moderne, robuste und sehr gute GPS Module kaufen, die in vergleichbarer Leistung mit einem bestimmten Namen drauf locker ein Vielfaches kosten.
Mehr noch: Manchmal haben diese Konfektionäre einen neuen, moderneren und leistungsfähigeren Chip schon in ihren Geräten drin, die die namhaften noch nicht mal getestet haben.
Oder man sagt einem Konfektionär so und so will ich meinen Empfänger haben und genau so bekomme ich ihn dann auch. Egal ob Reichweiten de Akkus, Qualität der Bluetooth-Schnittstelle, Antennenbuchsentyp, Wasserdicht IP67, etc.

Da ich im Lauf der Jahre in dieser Szene einige mir inzwischen sehr liebgewonnene Kontakte aufgebaut habe, bin ich heute ziemlich sicher, dass dieses Umfeld recht begrenzt ist, denn man begegnet nach einer Zeit immer den gleichen Namen. Diese Szene ist ähnlich wie unser Forum, da hilft man sich auch gegenseitig ohne immer gleich auf den letzten Euro zu sehen. Ganze Softwareentwicklungen werden da teils kostenfrei unter Freilizenz verfügbar gemacht bis hin zur RTK Lösung.

Falls also jemand im GPS Bereich was braucht - egal für welche Aufgaben, den einen oder anderen Kontakt kann ich gern möglich machen.

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#6

Hallo Holger,

vielen Dank für deine Ausführungen. Ich arbeite viel mit iPad und iPhone, nutze u.a. auch Herakles von Helm und habe auch da schon einiges versucht. Um mit Herakles parallel zu fahren, braucht man definitiv eine externe und hoch präzise GPS/Glonass Antenne, selbst "nur" zum Düngen. Ich hatte mir mal eine Apple zertifizierte externe Bluetooth GPS/Glonass Maus für rund 80€ gekauft, die deutlich genauer als das eingebaute Signal sein soll. Aber auch hier reicht die Genauigkeit nicht aus.
1800€ nur für einen hoch präzisen GPS Empfänger von Helm für die adequate Nutzung von Herakles auf iPad oder iPhone will ich aber nur zum Parallelfahren auch nicht ausgeben. Da nehme ich mir lieber das Track&Guide II von Müller für 1600€ und habe ein ausbaufähiges Gerät.
Aber wenn du weißt, wie man die Schnittstelle zu Herakles hinbekommt, ohne 1-2 t€ auszugeben, dann kaufe ich sehr sehr gerne was bei dir.

VG
Tim
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#7

Hallo Tim,

in Sachen GPS / GNSS / GIS bin ich kein Kaufmann, nur Anwender und in meiner Region auch ein wenig Berater, aber auch das nur "NonProfit".
Aber durch meine Tätigkeit kenne ich die Szene gerade unterhalb der Markengeräte recht gut.

Wenn Ihr also preisgünstig Hardware sucht, mit der professionelle Ergebnisse möglich sind, kann ich gern helfen. Es kommt dann noch ein wenig drauf an, was gemacht werden soll.
In diesem Thema hier geht es um Parallelfahrhilfen, deshalb sollten wir uns hier auch darauf beschränken. Wenn es also um das Finden von Grenzpunkten geht oder andere GPS Aufgaben, dann macht dazu ein eigenes Thema auf und wenn ich was dazu schreiben kann, tue ich das gern.

Nachstehend mal "Stück für Stück" die Anforderungen an ein brauchbares Parallelfahrsystem.

1. Beitrag: Antenne
Die Antenne für ein Parallelfahrsystem kann grundsätzlich kein Billigteil sein.
Es besteht nämlich ein Unterschied, wie eine GPS-Antenne arbeitet.
Eine preiswerte Antenne, die beispielsweise für PKW-Navigation völlig ausreicht, ist eine kleine Keramikplatte, die in der Lage ist, die von den GPS-Satelliten ausgesandten Signale zu empfangen.
Eine hochwertige Antenne sollte wenigstens eine so genannte Dual-Feed Antenne sein, die aus mindestens 2 solcher Platten besteht, die in einem genau berechneten Abstand übereinander angeordnet sind. Damit ist diese Antenne in der Lage die so genannten "zirkularpolarisierten" GPS-Signale auf Original oder Reflektion zu unterscheiden. Dadurch ist diese Antenne in der Lage, falsche Signale auszusortieren und liefert ein deutlich besseres Ergebnis.
Eine ähnliche Bauart ist der so gennante Kreuzdipol bei dem das leitfähige Material der Antenne einen 3D Aufbau besitzt, der ebenfalls in der Lage ist, Reflektionen als solche zu erkennen. Man nennt diese Fähigkeit "Unterdrückung von Multipath-Signalen". Diese Antennen können mit einem 3D Drucker hergestellt werden.
Theoretisch sind Kreuzdipole den Dual-Feed Antennen überlegen, in der Praxis dürfte das aber sehr breit "streuen" und eine gut gebaute Dual-Feed kann sogar einer schlecht gebauten "cross-dipole" überlegen sein.

Die optimale Bauart ist ein dreidimensionaler Drahtaufbau, der fast unabhängig vom Einfallwinkel des GPS-Signales Multipath sicher erkennt und filtern kann. Alle im Präzisions-GPS genutzten Antennen besitzen diesen Aufbau, wobei es absehbar ist, dass die 3D-gedruckten Kreuzdipole bald aus Kostengründen diese Bastion erobern werden.

Eine einfache Patchantenne beginnt bei etwa 10,-EUR, eine Dual-Feed Antenne kostet um 100,-EUR (plus/minus). Die Profiantennen können bis locker eine weitere Zehnerstelle teurer sein.

Wichtig bei einer Antenne ist (zumindest bis auf Weiteres), dass diese Antenne von einem der bekannteren Markenhersteller stammt, die dieses Gewerbe seit Jahren erfolgreich betreiben.
ACHTUNG! Mit Hersteller meine ich hier nicht die Systemanbieter, sondern die Antennenhersteller!

Welchen Antennentyp brauche ich für eine autarke Parallelfahrhilfe?
(Mit autark ist ein Einfrequenz-Empfänger in guter Submeter-Qualität gemeint, der außer SBAS/EGNOS kein weiteres Korrektursignal bekommt).

Man sollte die 10,-EUR Fraktion völlig ignorieren! Mit anderen Worten: Vergesst das ganz schnell!!!

Die Dual-Feed Antennen der renommierten Anbieter funktionieren - so die Erfahrung einer ganzen Reihe von Praktikern aus dem Kundenkreis eines mir befreundeten Anbieters - durchweg ganz ordentlich. Das kann schon die mit einem Magneten einfach auf das Kabinendach aufgeklatschte Einfach-Version sein. Meine Empfehlung geht aber in Richtung einer Variante mit 5/8" Gewinde oder ähnlich, die etwas erhöht montiert wird und evtl. noch mit einer Groundplate mit Durchmesser 100mm oder 100mm x 100mm ausgestattet ist. Das kann man selber bauen und kostet ein paar Cent, bringt aber was.

Wer die Möglichkeit hat, günstig an eine Profiantenne heranzukommen, macht sicher keinen Fehler. Wie groß der Qualitätsunterschied aber tatsächlich ist, muss ich erst noch etwas aufwändiger testen.

So weit erst mal zum Thema Antenne.
Das Thema Empfänger folgt in den nächsten Tagen.

Grüße
Holger

Antennenempfehlungen nach Hersteller:
(wird vervollständigt, sobald ich sie getestet habe oder sobald ich vertrauenswürdige Testergebnisse habe)

Dual-Feed-Typen:
Tallysman: TW2410, TW2710, TW3430, TW3400 oder TW3710

Profiantennen:
Trimble AG 25

UNGEEIGNETE ANTENNEN!
Alle Single-Feed Antennen! Dazu gehören alle Patchantennen in der Preisklasse bis ca. 80,-EUR. Vor dem Kauf beschafft Euch bitte immer ein Datenblatt!
Unter anderen auch: Tallysman TW2010, TW2100, etc.

Es folgt:
Beitrag über
- Empfängertypen
- Komplettgeräte (Antenne und Empfänger in einem)
- Potenzial und Grenzen einzelner LowCost Möglichkeiten aus der Consumer-Szene, beispielsweise Bluetooth-Datenlogger mit bekannt guten Empfängern.

Video zum Thema Dual-Feed von Tallysman (english language only): https://www.youtube.com/watch?v=dwf3uCso76w

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Die 3 MBtrac-Grundsätze:
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2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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#8

Hallo zusammen,

habe vorgestern mal die App beim Miststreuen(Großflächenstreuer) mit meinem Galaxy S5 und dessen eingebautem GPS getestet. Natürlich war ich mir bewusst, wie Holger schon schrieb, das ich hier keine richtig genauen Ergebnisse haben werde. Aber um einmal ein bisschen Gefühl zu bekommen wie die App funktioniert und was möglich ist war ich letztendlich begeistert. Und werde mir, nachdem Holger hier noch etwas zur passenden Hardware geschrieben hat, ziemlich sicher die Vollversion zulegen.

Die Anzeige der barbeiteten Fläche ist wunderbar gemacht. Ich denke das ganze Equipment wird sich schon allein bei unserer Grünland-Düngung schnell armortisieren.

Grüße Hans
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#9

Hallo Holger,

was hältst du davon, ohne die andere App jetzt zu untergraben:

http://machineryguideapp.com/de

https://www.youtube.com/watch?v=3YDir_ckK-M

Sieht auf jeden Fall sehr benutzerfreundlich aus. Die Kosten für die App sind jedoch höher.

Gruß Hans
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#10

Hallo Hans, hallo an alle,

danke für den Tipp! Werde ich denke ich, demnächst mal testen.
Bitte habt etwas Geduld mit mir, in der letzten Zeit war in der Firma viel Stress und ich bin zur Zeit gesundheitlich auch nicht ganz auf Vordermann.
Bis zur Frühjahrssaison sollte das Thema aber fertig sein.
Arbeite zur Zeit an dem Beitrag für die Empfängerempfehlungen.

Grüße
Holger

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Die 3 MBtrac-Grundsätze:
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#11

Hallo zusammen,

https://play.google.com/store/apps/detai...griBusNavi&hl=de

hier gibts nochmal eine Lösung für umsonst sogar(mit Adds, die manchmal im Bildschirm erscheinen). Die App scheint aus Japan zu sein mit englischer Sprache aber auch mit viel einfacherer Benutzeroberfläche. Ich hab sie mal auch nur so mit meinem eingebauten GPS meines S5's ausprobiert.

Holger mach dir kein Stress. Das Jahr hat erst angefangen.

Gruß Hans
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#12

Hallo, gibt's hier nichts für Apple Nutzer. Ich hab im AppStore schon mit 100 verschieden Suchmöglichkeiten gesucht, ich finde nichts.

Gruß Michi

Hallo Michi,
angesichts des Preises, der für einen angebissenen Apfel aufgerufen wird, würde ich weder mein I-Phone, noch mein I-Pad im Schlepper dem Staub und den Erschütterungen aussetzen, sondern ein paar Euronen in die Hand nehmen und ein kleines Android kaufen...
Gruß
holgi63
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#13

Hallo Männers,
ein erster Beitrag zu Empfängern, damit es mal weiter geht.

Empfänger für Parallelfahrsystem

Es muss uns allen klar sein: Mit einer auf L1-Basis arbeitenden Parallelfahrhilfe, die ohne RTK höchstmögliche Genauigkeit liefern soll, kann man nicht mit Billiglösungen arbeiten, denn die L1 Technik (oder sog. Einfrequenzempfänger) hat technische Grenzen und zum spurgenauen Navigieren muss die eingesetzte Technik „haarscharf“ am Rand der technischen Möglichkeiten arbeiten.

Dazu gehört – wie oben schon beschrieben – (1.) eine Antenne, die einem Mindeststandard entspricht und in der Lage sein muss, ein bereits ordentlich aufbereitetes Signal an den Empfänger weiterzugeben und genauso (2.) einen Empfänger, der mehr kann, als nur „Punktwolken“ weitergeben. (3.) muss dieser Empfänger einen hochwertigen Empfängerchip neuester Bauart besitzen ABER AUCH mit allen anderen Bauteilen im Empfängergehäuse ordentlich arrangiert und verschaltet sein.

Man kann durch schlechte Positionierung der Bauteile, falsche Schirmung und eine instabile, evtl. noch rauschende Spannungsversorgung den besten Empfängerchip so schlecht machen, dass man mit den Ergebnissen keinen „Suppentopf“ gewinnen kann.

Wenn also jemand anfangen möchte, sich die hier empfohlene Hardware in Einzelteilen zu kaufen und selber zu löten, crimpen und schrauben, dann kann das richtig in die Hose gehen, wenn nicht beispielsweise auf rauschfreie Spannungsversorgung und gegenseitige EMV der Komponenten geachtet wird.

Doch jetzt „Butter bei de Fisch‘“:

Zuerst mal die nicht geeigneten Empfänger:
Bitte lasst erst mal die Finger weg von allen so genannten GPS-Mäusen!
Also alle GPS-Empfänger mit integrierter Antenne, selbst dann, wenn der Empfängerchip „aus gutem Hause“ kommt.

Bitte erst mal auch nicht (bzw. wenn doch, dann auf eigene Gefahr) die sogenannten Bluetooth-Logger. Der Entwickler der GPS Parallelfahrhilfe nutzt selber einen solchen Logger mit MTK II Chip und kommt damit auf Genauigkeiten wohl um die +/-1m.
Der Empfänger kostet um die 80,-EUR, wer also damit mal spielen möchte, kann sich das gern mal kaufen, aber dann bitte nicht jammern, wenn die Genauigkeiten nicht reichen!

Kommen wir nun zu den geeigneten Empfängern:
Geeignet sind prinzipiell alle L1 Empfänger der namhaften Hersteller, die mit so genannter Submetergenauigkeit ausgeschrieben sind.
Mit Hersteller meine ich jetzt aber (beispielsweise) nicht John Deere, denn das ist kein Hersteller!

Ein solcher Hersteller ist Hemisphere in Kanada, ein renommiertes Unternehmen mit hohen Qualitätsansprüchen.
http://hemispheregnss.com/
Hemisphere bietet mit den beiden Empfängerchips-Typen „crescent“ und „eclipse“ zwei Lösungen an, mit denen man in ausreichender Qualität parallelfahren kann.
Die Kombilösung (GPS-Empfänger + Antenne in betriebsfertigem Aufbau) mit Namen A101 aus der Reihe „Smart Antenna“ besitzt einen Chip aus der Crescent Reihe.
http://hemispheregnss.com/portals/0/tech...%20web.pdf

Den Eclipse habe ich als bluetoothfähigen Empfänger im Haus.
Es gibt in Deutschland 2 mir bekannte Konfektionäre, die für faire Preise diese Chips in gebrauchsfertige Empfänger einbauen und vertreiben. Es gibt sicher noch mehr, aber die beiden kenne ich und von denen weiß ich, dass sie niemanden über den Tisch ziehen und auch handwerklich ordentliche Arbeit abliefern.
Da Hemisphere aber relativ hohe Preise aufruft, müssen die Konfektionäre leider auch entsprechende Preise verlangen. Wir reden hier von etwa ab 1.000,-EUR / Stück, wenn das Gerät von einem Konfektionär kommt.
In der Regel dürfte sich das nicht lohnen, wenn man bedenkt, dass es für das gleiche Geld fertige Lösungen gibt. Die A101 mit einer halbwegs brauchbaren Antenne kann man auch für ungefähr einen Tausender bekommen.

Ein weiterer Hersteller solcher Empfängerchips ist das Schweizer Unternehmen U-BLOX.
https://www.u-blox.com/de

U-Blox ist seit Jahren dabei, eigene Wege zu gehen und hat mit der vor einigen Jahren begonnenen „NEO“ Baureihe über die Jahre sensationelle Ergebnisse erzielt.

Inzwischen ist der „NEO“ in der achten Generation (ich selber besitze alle von 5 bis 8) und diese 8. Reihe liefert für sehr anständige (also günstige) Preise exzellente Ergebnisse!
U-Blox hat eigene Verarbeitungs- und Optimierungsalgorithmen entwickelt und ist mit diesen am Markt ohne Konkurrenz. Kein Mitbewerber kann derzeit vergleichbares anbieten.
Derzeit sind die Typen Neo M8N und Neo M8T im Angebot, die sich für unsere Anwendung hier nicht dramatisch unterscheiden.

Meine Empfehlung derzeit für Spurassistenzsysteme lautet eindeutig U-BLOX Neo M8N (oder M8T)!
https://www.u-blox.com/en/product/neo-m8...eo-m8.html

Warum?
Zum Einen sind die Produkte von U-BLOX deutlich preisgünstiger, als die Hemisphere Empfänger, zum Anderen hat U-BLOX aber - wie oben schon erwähnt - mit der 8-er NEO Reihe nicht nur hochwertige Hardware zum günstigen Preis auf die Beine gestellt, sondern in diesen Empfängern steckt ein Software-Know-How in Form von Auswertungs- und Ausgabe-Algorithmen, die es bei Mitbewerbern (noch) nicht gibt!
Mit anderen Worten: Der Neo M8N liefert derzeit nach meiner Erfahrung das Maximum, was für angemessenes Entgelt aus der L1 Empfängertechnik (für unseren Anwendungsfall) rauszuholen ist!

Bei U-Blox beginnt ein betriebsfertiger Empfänger vom Konfektionär bei etwa 400,-EUR.
Wer selber basteln will, bleibt hier sogar zweistellig!

Ihr könnt nun Euren Empfänger als so genanntes Evaluation-Kit direkt beim Hersteller (oder auch bei Distributoren) kaufen und Euch zusammen mit einer Antenne (wie geschrieben: mindestens Dual-Feed-Antenne!) einen Empfänger selber basteln oder diesen bei einem Konfektionär nach Euren Wünschen bauen lassen.
Meine Empfehlung ist eindeutig der Konfektionär, nicht, weil ich den gut leiden kann (das zwar auch), sondern, weil der jahrelange Erfahrung besitzt, die Teile in größeren Stückzahlen kauft und weiß, worauf es beim Zusammenbau ankommt und kennt die Einsatzbedingungen im harten Alltahgsbetrieb. Mit anderen Worten: Der wird dann auch optimal funktionieren!

Sowohl für die Hemisphere-Empfänger, als auch für die U-BLOX Typen kann ich Euch solche Adressen nennen (das ist für mich eine Empfehlung aufgrund Erfahrung mit den Leuten, ich bekomme dafür nichts!).
Hemisphere dürfte aber aus Preisgründen von vornherein ausscheiden, zumal die U-Blox definitiv mindestens die gleiche Präzision abliefern!

So weit erst mal mit Empfängern.
Weitere Typen werden folgen, da muss ich aber erst noch etwas Erfahrung mit sammeln.

Grüße
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#14

Hallo Holger
Erstmal Respekt das du dir das hier so sehr zu Herzen nimmst.
Ich lese hier ganz aufmerksam mit. Allerdings ist manches auch für mich zu hoch trotz Meisertitel Rolleyes
Also wenn wir jetzt von meiner Situation ausgehen:
Ich hab ein Ipad mini ohne Sim Karte und möchte Parallelfahren

Ich würde die Helm App herunterladen, bei Tallysmann eine Antenne TW3710 kaufen, bei UBlox den Neo M8N kaufen.

Jetzt muss der Chip sicher in ne alte Aufputzputzdose Cool (oder was besseres)
der Chip braucht noch Strom (2,7-3,6V) also braucht man irgendwas was aus den 12V dann ~3v macht. Umwandler oder Widerstand?

Dann die Antenne mit dem Chip verbinden.
Wie wird der Chip mit dem Ipad verbunden? Wlan Bluetooth oder mit dem Lade/USB Kabel?( Laut Datenblatt vom Chip hätte der USB Schnittstelle)
Kommt die App mit fremden Empfängern klar?

Sehe ich das so oder annähernd richtig?

Gruß Christoph
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#15

Danke Holger, bitte weiter so. Top :-)

Gruß Michi
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