Ist es schlecht wenn ich immer mit Allrad fahre?
#16

(09.10.2014, 08:38)Beppo1986 schrieb:  Hallo liebe Trac Gemeinde,

ich hätte ein paar Fragen, zu den Äußerungen zu diesem Thema und zwar: Was meint Brüllrohr67 mit der Aussage "Mittelstellung" des Ventils, gehe ich richtig der Annahme, dass bei ausgeschaltetem Allrad, das Ventil in Mittelstellung ist?

Mittelstellung meint lediglich Allrad ein, Stellung links ist nur Hinterachse und Stellung Rechts ist Allrad mit Differentialsperre. Wink

Gruß Philipp

MB trac - Die beste Erfindung überhaupt!
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#17

Hallo Josef,

der Brüller meint mit Mittelstellung eingeschaltetes Allrad ohne Differentialsperre.

Zum Allrad allgemein:
Es gibt 3 Stellungen beim Schalter für Allrad. Schalter ganz nach links gedreht ist Allrad aus, Antrieb nur über die Hinterachse. Schalter in Mittelstellung heißt Allrad eingeschaltet aber keine Differentialsperre. Schalter ganz nach rechts gedreht heißt Allrad eingeschaltet und Differentialsperre (Quersperre) auf der Hinterachse. Das bedeutet, daß sich beide Hinterräder gleichmäßig drehen, egal ob das eine Rad Schlupf hat oder nicht. Aber aufgepaßt! Bei eingeschalteter Differentialsperre möglichst nur geradeausfahren, da sonst sehr große Spannungen im Antriebsstrang entstehen. Das kann mit viel Pech recht teuer werden. Das kurveninnere Rad legt weniger Strecke zurück als das kurvenäußere Rad. Das soll die Sperre ja verhindern. Die Vorderachse kann nicht gesperrt werden. Sonst könnte man dann nur noch geradeausfahren und nicht mehr lenken. Daher gibt es dort bei einigen Schleppern eine so genannte Blockamatik, die nur bei Geradeausfahrt das Vorderachsdifferential sperrt. Da hast du als Fahrer keinen Einfluß drauf. Ob der Trac das hat weiß ich nicht.

Bei Unimogs oder LKW gibt es noch eine weitere Differentialsperre. Ob der Trac die hat weiß ich nicht. Und zwar die Längssperre. Die verteilt konsequent gleichmäßig die Kraft auf die beiden Achsen. Die Sperre sitzt im Verteilgetriebe wo die Antriebswellen für Vorder- und Hinterachse herausgeführt sind.

Ich hoffe das war alles so richtig. Wenn nicht, dann verbessert mich bitte.

Gruß

Martin
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#18

Hallo,

Martin stimmt nicht ganz...

1 Stufe wird nur die Hinteracshe angetrieben ohne Diffrenzialsperre

2 Stufe wird Hinter und Vorderachse angetrieben ohne Diffrenzialsperre

3 Stufe Hinten und VORNE wird zusätzlich die Diffrenzialsperre eingeschaltet

Das ist bei allen Tracs so (zumindest bei den meisten Rolleyes )

Schlecht ist es nicht ständig mit Allrad zu fahren beim MB Trac. Man merkt es eigentlich nicht ob der Allrad An oder Aus ist solange der Abrollumfang der Vorder und Hinteräder identisch ist.

Laut Mercedes soll dei Zugarbeiten immer mit Allrad gefahren werden.

Da die Trieblinge ein kleiner schwachpunkt ist fahren viele ständig mit Allrad.

gruss

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. MB -Trac

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#19

Kleine Ergänzung:

(09.10.2014, 09:19)MB 1400 schrieb:  Schalter ganz nach rechts gedreht heißt Allrad eingeschaltet und Differentialsperre (Quersperre) auf der Hinterachse.

...und Vorderachse.

(09.10.2014, 09:19)MB 1400 schrieb:  Bei Unimogs oder LKW gibt es noch eine weitere Differentialsperre. Ob der Trac die hat weiß ich nicht. Und zwar die Längssperre. Die verteilt konsequent gleichmäßig die Kraft auf die beiden Achsen. Die Sperre sitzt im Verteilgetriebe wo die Antriebswellen für Vorder- und Hinterachse herausgeführt sind.

Der MBtrac hat eine Klauen-Allradkupplung. Das heißt 100% Kraftschlüssig.

Ein Mitteldiff und permanenten Allrad haben nur die neue Joghurtbecher Unimog.
Erst bei einem gesperrten Mitteldiff hast du dann den Zustand, den der MBtrac schon mit eingeschaltetem Allrad hat.

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#20

Ok. Da habe ich auch etwas dazugelernt.

Gruß

Martin
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#21

Nochmal um das deutlich zu sagen:

bei eingeschaltetem Allrad (Stufe 1) ist die Vorderachse mit der Hinterachse formschlüssig (Klauenkupplung) verbunden!
Bei Kurvenfahrt entsteht dann immer Zwangsschlupf!!

Zwischen VA und HA gibt es KEIN Ausgleichsdifferential wie z.b. beim PKW. Somit natürlich auch keine Sperre... Ist quasi immer gesperrt sobald Allrad eingeschaltet ist!

Grüße Philipp
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#22

Hallo zusammen,

nachdem die Stellungen und funktionen des Allradschalters nun richtig gestellt wurden, hier noch zwei Ergänzungen:

Das Verteilergetriebe der "Joghurtbecher Unimogs" ist weitgehend kompatibel zum Vorgänger im UG3/40 und UG3/65, mit etwas Aufwand sollte es auch möglich sein, es im großen Trac zu implantieren (beim Unimog geht es), Das würde dann Permanentallrad bedeuten, mit sperrbarem Ausgleich (dann wäre das wie eingelegter Allradantrieb beim normalen Verteilergetriebe).

Die vordere Sperre kann man von der hinteren entkoppeln, um sie separat schaltbar zu machen. Das erhöht die Lenkbarkeit.

Grüße
DaPo (Daniel)
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#23

(09.10.2014, 15:45)DaPo schrieb:  Hallo zusammen,

nachdem die Stellungen und funktionen des Allradschalters nun richtig gestellt wurden, hier noch zwei Ergänzungen:

Das Verteilergetriebe der "Joghurtbecher Unimogs" ist weitgehend kompatibel zum Vorgänger im UG3/40 und UG3/65, mit etwas Aufwand sollte es auch möglich sein, es im großen Trac zu implantieren .

...es soll Leute geben, die sich DAS schon angetan haben!CoolBig Grin

greetzWink
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#24

(09.10.2014, 15:45)DaPo schrieb:  Hallo zusammen,

nachdem die Stellungen und funktionen des Allradschalters nun richtig gestellt wurden, hier noch zwei Ergänzungen:

Das Verteilergetriebe der "Joghurtbecher Unimogs" ist weitgehend kompatibel zum Vorgänger im UG3/40 und UG3/65, mit etwas Aufwand sollte es auch möglich sein, es im großen Trac zu implantieren (beim Unimog geht es), Das würde dann Permanentallrad bedeuten, mit sperrbarem Ausgleich (dann wäre das wie eingelegter Allradantrieb beim normalen Verteilergetriebe).

Die vordere Sperre kann man von der hinteren entkoppeln, um sie separat schaltbar zu machen. Das erhöht die Lenkbarkeit.

Hallo Daniel,

ganz so einfach ist das nicht!
Ich habe ein UG 100 mit permanent Allrad verbaut.
Im Trac ist das ganze einfach, da nach hinten eine Kardanwelle führt.
Diese muss dann einfach durch eine ca. 80mm kürze ersetzt werden da das Diffrenzial vom Verteilergetriebe weiter nach hinten steht.

Das Prinzip auf die alten Unimogs zu übernehemen ist wohl eher unmöglich,
da hier auch hinten eine Schubkugel vorhanden sein muss, was bei den U405 ja nicht mehr gibt.

Um die hintere von der vorderen Ausgleichsperre zu entkoppeln, sind beim U405, 4 Schaltstufen vorhanden Wink

   

Ich kenne in den Unimogs bislang nur umbauten von UG 65 auf UG 100 mit zuschaltbarem Allrad (altes Verteilergetriebe) Wink Wink


Gruß Patrick

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. MB -Trac

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#25

Hallo,

hierzu gibit es ein zweites Thema.

https://www.trac-technik.de/Forum/showth...?tid=12543&highlight=schwere+zugarbeiten

MFG
Berni
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#26

Habs in der Suche leider nicht gefundenSad . Ich errinere mal an die Trac's die mit permanentem Allrad ab Werk ausgeliefert wurden!

MB trac, Zugkraft statt Elektronik!!!Wink MFG Rupert
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#27

Hallo an den ursprünglichen Fragesteller,

um noch einmal abschließend auf die eigentliche Frage einzugehen:

Ist es schlecht wenn ich immer mit Allrad fahre?

Ja! Punkt!

Je "befestigter" der Untergrund, je schwerer die Ballastierung des Fahrzeuges und je enger die Kurvenradien sind, desto höher ist der Verschleiß an Antriebsstrang und Bereifung. Jeder, der was anderes behauptet, glaubt auch an die Möglichkeit, physikalische Grundgesetze außer Kraft setzen zu können.

Trotz aller auch gegenteiligen Behauptungen sogar der damaligen Verkäuferriege im Innen- und Außendienst, egal ob Daimler, MINUFA oder FAMAG und Co. - von denen ich seinerzeit eine ausreichende Anzahl kennengelernt habe - war die Standardausrüstung des MBtrac mit abschaltbarem Allrad ausgestattet und das hatte konstruktiv berechtigte Gründe.

Wenn einige Fahrzeuge mit Permanent-Allrad ausgerüstet wurden, ist das darin begründet, dass die Wichtigkeit dieses Merkmales für den jeweiligen Kunden und sein Einsatzspektrum schwerer wog, als der Umstand höheren Verschleißes, den man für diese technische Eigenschaft dann eben billigend in Kauf genommen hat.
Daraus ist nicht herleitbar, dass das Fahrzeug grundsätzlich immun ist gegen Dauer-4WD ohne Längenausgleich.

Es lässt sich auch nicht damit legitimieren, dass die Tracs das durchaus einige Zeit relativ klaglos aushalten...

Grüße
Holger

Mein Beitrag soll aber nicht als Handlungsanweisung verstanden werden.
Jeder darf mit seinem Fahrzeug handeln und umgehen, wie er will.

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#28

(10.10.2014, 12:45)holgi63 schrieb:  Ist es schlecht wenn ich immer mit Allrad fahre?

Ja! Punkt!

....

Mein Beitrag soll aber nicht als Handlungsanweisung verstanden werden.

...so kommt es mit dem "Schluß->Punkt->Aus" beim geneigten Leser aber schon fast rüber, Holger!?Rolleyes Du hättest allerdings noch anfügen sollen: Wer aber nicht ständig mit Allrad fährt, riskiert übermäßigem Verschleiß und u. U. Schäden an Kegel- u. Tellerrad der Hinterachse!
Ergo -> und das ist für mich der Umkehrschluß: "Warum soll ich ständig 1 Achse (übermäßig) belasten, wenn mir doch 2 (identische) Achsen zur Verfügung stehen!?"Wink

greetzWink
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#29

...der Thorsten...

stimmt, was Du schreibst, stimmt aber nicht immer.
Stimmt so lange, wie Du nur geradeausfährst...

...und steht damit auch nicht im Gegensatz zu meinem vorigen Beitrag, wenn Du noch mal genau liest.

Sobald Kurven hinzukommen, sobald befestigte Untergründe hinzukommen und sobald das Fahrzeug schwerer wird, erkaufst Du die "Schonung" Deiner Hinterachse teurer, als Du sparen möchtest...

...oder Du kannst mit Physik Dinge tun, die ich nicht kenne.


Mein Beitrag war wirklich nicht böse gemeint, wie geschrieben, jeder kann tun und lassen, was er will und wenn sich jemand durch meinen Beitrag angegriffen fühlt, bitte ich um Verzeihung, aber genau diese Diskussion kenne ich schon leidig genug aus der Zeit, in der die MBtrac noch neu verkauft wurden. Leider sind die damals bereits gemachten Behauptungen nicht aus den Köpfen zu kriegen. Inzwischen ist das eingesetzte Material aber 25 Jahre und älter und Ermüdung kommt noch obendrein hinzu.

Die Werkstattleute haben damals schon den Kopf geschüttelt über das sorglose Geplapper der Verkäufer...

Es gab ja explizit etliche Hinweise des Herstellers, unter welchen Gründen und Umständen mit Allrad gefahren werden sollte, den Hinweis, dies immer zu tun, habe ich jedoch nie finden können.

Es ging mir darum, den Umstand noch einmal deutlich zu machen, aber wie gesagt:

Jeder tue so, wie er es möchte...

Grüße
Holger

Lieber Thorsten und an alle:

Einigen wir uns doch darauf, dass es durchaus häufig gute Gründe gibt, den MBtrac im 4WD Modus zu betreiben, häufiger sogar, als bei den meisten Standardschleppern, aber doch bitte nicht IMMER!

Die Frage zum Thema lautete ursprünglich auf IMMER und IMMER ist kategorisch!
Mir ging es darum, dieses Kategorische rauszunehmen, wo es definitiv nicht hingehört!
Das ist eine Festlegung im Widerspruch zu aller Vernunft und zu allem, wofür die Macher des MBtrac einst standen und es ist noch etwas: eine solche Festlegung ist völlig überflüssig!


In diesem Sinne: Nix für ungut...

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#30

Ich danke euch vielmals für Eure sehr sehr ausführlichen Antworten und Erläuterungen, es ist immer wieder eine Freude in diesem Forum teilhaben zu dürfen!

Ach so, dann meint Thorsten also mit "Mittelstellung des Ventils nicht angetastet", dass er diese Stellung nicht mehr verändert hat und nicht, dass er diese Stellung nicht benützt, jetzt bin ich dabei!:-)


Viele Grüsse und vielen Dank!

Beppo
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