Stroh zu "Holz" pressen (statt zu Gold zu spinnen)
#1

Hallo an die energetischen Selbstversorger.

Vielleicht kennt Ihr alle das Märchen vom Müller, der seine Tochter an den König verhökerte, weil sie angeblich Stroh zu Gold spinnen konnte.
Das ist sicherlich nur ein Märchen, aber die energetische Eigenverwendung des Rohstoffes Stroh wird ein Thema der nächsten Jahre.
Ein Artikel über die Brikettpressen, die auch für Miscanthus und Stroh geeignet sind, hat mich da auf eine Fährte gebracht.

Aber mal der Reihe nach:

Hallo an alle,

Seit kurzem (genauer gesagt, als ich von unserem Energieversorger die Tage die neue Preisliste bekommen habe) denke ich wieder – und diesmal sehr ernst - über die völlige Energieunabhängigkeit nach. Voraussetzung ist dabei, vorhandene Systeme, wie bspw. Kaminöfen), so weit wie möglich, weiter zu nutzen, ja sogar auszubauen. Mir schwebt KEINE Zentralheizung vor, sondern eine gut durchdachte dezentrale Wärmeerzeugung, wozu auch in Räumen, wo Verschmutzung durch Ruß und Asche zu vermeiden ist, Pelletkaminöfen gehören. (Natürlich kann dieser Thread auch die Leute ansprechen, die das zentral lösen wollen, es geht hier um Mechanisierung für die Selbstversorgung, die man benötigt, um den Gas- / Öl- und Stromversorgern - notfalls sogar den Forstämtern - eine Nase drehen zu können).

Dafür plane ich eine für den Heimbedarf qualitativ ordentliche und quantitativ/größenmäßig ausreichende Mechanisierung mit am Anfang folgenden Komponenten:

Häcksler/Schredder mit möglichst universellem Einsatzprofil
Pelletiermaschine (für Pelletkaminöfen)
Brikettiermaschine (für vorhandene Festbrennstofföfen /-herde)

Alle Maschinen müssen so dimensioniert sein, dass sie die Haushaltungen von mir, meiner Mutter und meinen Kindern (derzeit 4 Häuser) versorgen kann, größer erst mal nicht. Verkauf von Pellets oder Briketts ist nicht geplant, zumindest nicht in großem Stil.

Vielleicht habt Ihr in der PROFI 11/10 die Brikettierpresse von mütek gesehen, mich zumindest hat das Thema aufgerüttelt, da es dort um das brikettieren von Stroh bzw. Miscanthus geht. Obwohl ich (sehr kleiner) Eigenwaldbesitzer bin, möchte bzw. muss ich eine zweite Energiequelle nutzbar machen, das wäre bei mir primär das Roggenstroh. Da die heutigen Pressen inzwischen Pressdichten realisieren, wo Strohbriketts die gleiche Dichte haben, wie Holzbriketts und Stroh als Brennstoff ohne Einschränkung freigegeben ist, geht mein Denken in diese Richtung, allerdings nicht Stroh in „Reinform“, sondern meine Idee geht dahin, "Mischbriketts" und "Mischpellets" herzustellen, also Holz und Stroh in einer Mischung, deren optimale Anteile noch herauszufinden sind.

Zu Hause besitze ich noch aus Einmanndrescherzeiten einen völlig intakten Exakthäcksler von Mengele, der aber zumindest für die Pelletierung nicht ausreichend klein schneiden kann, auch schneidet er zu "sauber", für die Pelletierung und Brikettierung sollte das Gut besser zerfasert werden, statt nur geschnitten, es muss also nachgehäckselt bzw. geschreddert werden. Andererseits möchte ich auch meine Bäume, sowie Heckenschnitt, etc. künftig möglichst restlos verwerten, also sollte der Häcksler häckseln und schreddern können. Es spukt mir sogar der Gedanke im Kopf herum, jede Menge Laub, das mir derzeit 1 x / Jahr nur Ärger macht, zu Pellets oder Briketts zu verdichten.

Dazu scheint mir der BGU GSZ 242 Combi ein geeigneter Kandidat für die engere Wahl zu sein, da er eine „Öffnung für alles" hat und obendrein auch noch Äste zerhacken kann.
Sollte in meinem Fall dickeres Holz gehäckselt werden müssen, was nur in Ausnahmefällen vorkommt, muss es eben vorher auf den Solldurchmesser gespalten werden.

Der BGU kann Stämme bis 120mm, das ist schon nicht schlecht und, was das schöne ist, er schreckt in der „Öffnung für alles“ sogar vor Erde, verschmutzter Rinde oder sogar tönernen Blumentöpfen nicht gleich zurück, er ist quasi ein „Allesfresser“, der nicht gleich, wenn ein einziger Fremdkörper reinkommt, schlapp macht.

Der Global Impex kann das definitiv alles nicht, da er „nur“ einen Seiteneinzug hat, in welchem nur Äste versenkt werden können, der BGU hat diesen für meine Begriffe genialen oberen „Einwurf“ und holt sich dort alles vom Stroh über Miscanthus bis zu kleinen Ästen.
Laut dem, was ich bisher über den Combi von BGU herausgefunden habe, wird er für meine Zwecke ausreichend dimensioniert und haltbar sein.

So weit erst mal, Mittagspause ist um. Zu den Brikettierpressen und Pelletiermaschinen folgt ein weiterer Beitrag.

Wenn Euch gute Ideen kommen, bitte hier einstellen, noch besser: wer bereits Erfahrungen mit speziellen Systemen und Geräten hat, auch her damit!
Bitte den Thread nicht auseinanderzerren und hier Geräte und Maschinen vorschlagen, die einfach nur viel zu groß (ich besitze keinen Xerion und keinen 936!!!) oder viel zu klein sind, es geht hier drin um die Selbstversorgung, vorwiegend mit den Rohstoffen Stroh und Miscanthus, nicht mehr und nicht weniger.

Danke im voraus und ich freue mich auf Eure Beiträge!

FG
Holger


Links:
http://www.hartmut-mueller-gmbh.de/de/in...om_content&view=article&id=94&Itemid=67
http://www.bgu-maschinen.de/home.html (Link nicht darstellbar, bitte unter Gartenschredder nachsehen)

http://www.hwg-tec.de/gartengeraete/gart...combi.html

http://www.global-impex24.de/epages/6241...s/ho_20002

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#2

Hallo ihr "Energiedenker"

die Gedanken, die Holger mit sich trägt, hatten mich auch mal beschäftigt.

Das Grundproblem ist die Rentabilität gegenüber dem Heizöl. Im traditionellen Einfamilienhaus brauche ich ja nur ca. 15 bis 25 kW Heizleistung, je nach Isolationsgrad.

An Heizöl wird dabei eine Größenordnung von gaaanz grob 2000 Liter benötigt. Das macht mit allen Nebenkosten wie Schorni und Strom 2000 Euro pro Jahr.

Wenn ich jetzt hergehe und einen "Zerkleinerer" und eine Pelletierpresse kaufe, ist schon mal ein großer Betrag weg. Behalten wir der Einfachheit mal 5000 Euro im Hinterkopf.
Dazu kommen die Laufenden Kosten für die Maschinen und natürlich ggf. das Ausgangsmaterial.

Ein gescheiter Pelletkessel für die Zentralheizung gibt es auch ganz grob für 10000 Euro. Der Einbau schlägt mit Materialien wie Pufferspeicher, Steuerungen, Pumpen, etc. auch noch mal mit 8000 Euro ein.

In Summe muss ich also 23000 Euro investieren, bis ich mit dem Sparen anfangen kann.

Die reinen Kosten für 2000 Liter Heizöl betragen im Moment ca. 1700 Euro. Somit musst Du mindestens 14 Jahre Deine Anlage betreiben und die Pellets machen, um in die Gewinnzone zu kommen. Sollte der Ölpreis signifikant steigen geht es natürlich schneller, also evtl. in 10 Jahren. Dabei darf aber absolut nichts kaputt gehen!
Von Zinskosten und Mindestrentabilitäten von 12 % wie sie in der Wirtschaft gefordert werden wollen wir hier mal gar nicht reden.

Kurz: Es rechnet sich nichtexclamationexclamationexclamation

In dem Moment wo Du auch noch was für selbst geleistete Arbeit kalkulierst, sieht es noch schlechter aus.

Tut mir leid Holger, wenn ich das so nüchtern betrachte. Ich möchte damit Deine ehrenwerten Gedanken nicht demontieren.

Gruß Jan
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#3

Hallo Holger !

Ich hab mal gehört dass stroh immens asche produziert , nur so als gedankenanstoss ich weis ja nicht wie es bei euch in .de mit der "entsorgung" der asche abläuft Wink

sonst kommt mir deine idee gar nicht soooo schlecht vor !

lg Franz

Gruss FranzTongue
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#4

Hallo Jan,

bitte sei mir jetzt nicht böse, aber Deine Rechnung ist definitiv noch viel zu früh!
Es ist noch nicht einmal ein kleiner Bruchteil der Komponenten festgelegt. Außerdem schrieb ich, dass es mittelfristig um die Versorgung von bis zu 4 Haushalten geht. Begonnen wird mit zweien. Ich kann Dich aber in 2 Punkten beruhigen:
1.) Eine Amortisation in weniger als 20 Jahren wäre mir die Sache schon wert, derzeit liege ich in der Planung aber unter 10 Jahren in den Komponenten, die in der engeren Wahl sind.
2.) Die von Dir genannten Kosten (23.000EUR) erreiche ich derzeit nicht einmal in der Komplettrealisierung einschließlich Brikettierung und das in der Betrachtung nur für mich allein gesehen.

Wie geschrieben: Es geht mir um ausreichend dimensionierte "Hardware" und Weiterverwendung vorhandener Geräte, denn ich will nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Zuerst in der engeren Wahl befindliche Geräte, wie schwere Hacker und ähnliches, habe ich verworfen.

Wenn jemand den Thread für sich anwenden will, kann er ja auch über die Teilung der Logistik mit mehreren Nachbarn / Freunden nachdenken.

Letztlich steht bei mir die rein pekuniäre Betrachtung aber nicht im Vordergrund. Das ganze soll sich natürlich rechnen, aber da denke ich in Lebenszeiträumen, primär will ich weg von den fossilen Energien.

Hallo Franz,
es stimmt, dass Stroh prinzipiell einen höheren Ascheanteil hat. Dieser reduziert sich aber bei Pelletierung oder Brikettierung gegenüber der Lose-Verbrennung. Die dann noch verbleibende Asche kommt als Dünger aufs Feld.

So, jetzt aber erst mal die technischen Details klären. Wie gesagt, wer Ideen hat oder noch besser Erfahrungen, rein damit.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
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2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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#5

Hallo Holger,

ist es nicht möglich um Subvention zu bekommen? Das funktioniert bei Biogasanlagen auch sehr gut.... Wobei ich sagen muss, das dein Idee mich deutlich besser gefällt! Ein Biogasanlage, wo der Mais in einen Umkreis von etwa 70 km angebaut werd, sieht für mich nicht aus als Umweltsparend... Ausserdem tut es einen weh, wie die Mais mit Gülle gemischt wird. Zumindest bei mir als Biobauer. Wieviel mühe man macht für ein hochwertiges Futter, das so vernichtet wird.
Nächstes Beispiel wäre Biodiesel: Untersuchungen weisen aus, das um ein Liter Biodiesel her zu stellen, das Energieäquivalent von 1,3 Liter "normalen" gebraucht wird. Soweit zum Thema Umwelt!

Ausserdem, wenn ein 936 ein Hacker packt, dann hat dein Polenmädchen auch kein Probleme damit! Cool

Viel Erfolg, obwohl ich zum Thema sonst wenig zufügen kann.

Groeten,

Benno

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
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#6

Hallo Holger,

ich habe mir vor zwei Jahren einen Pelletkessel mit 50 kW Leistung installiert und wir haben ein (familieneigenes) Nahwärmenetz erstell so dass derzeit zwei Wohnhäuser und ein Betriebsgebäude geheizt werden.
Den Pelletkessel hatte ich damals bewußt "biomassetauglich" gekauft, um alternative Brennstoffe einzusetzten. Die Wahl viel auf einen tschechischen Kessel Fabrikat Verner A50.
Ich habe bis heute Erfahrung mit Pellets, Getreide, Strohpellets.
Zu den Brennstoffen:
Pellets: völlig unproblematisch, Vorteil sehr wenig Asche.
Getreide: geht, ich habe meist in Mischung mit 50% Pellets gefahren, solo neigt es zur Schlackenbildung, die den Austrag behindern kann. Derzeit eh nicht wirtschaftlich. (Ausnahme billiger Auswuchs oder Ausputz).
Strohpellets: deutlich mehr (ca. 10-fach) Asche als Holzpellets. Ist mir auf die Dauer zu umständlich: Pressen, aufladen, transportieren, pelletieren, transportieren....

Mein neuestes Projekt ist folgendes: Pferdemist! möglichst mit Sägespäne als Einstreu. Diesen will ich bei einem befreundeten Biogaser trocknen und dann dort pelletieren. Das Ausgangsmaterial ist mit Sicherheit umsonst zu haben, je nach Lage zahlen die Reitbetriebe auch für die Abholung. Ich erhoffe mir, dass diese Pellets ähnliche Eigenschaften wie aus Holz haben.

Wenn´s interessiert kann ich berichten, wenn die erste Ladung hoffentlich diese Heizperiode verfeuert wird.

Gruß
Wolfgang
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#7

Hallo Holger,

meine Zahlen sind eine erste grobe Schätzung beruhend auf den Erfahrungen, die ich aus unserem Heizungsumbau gemacht habe.
Die BGU Maschine kostet neu ca. 3500 Euro. Da bleiben also nur noch 1500 für die Pelletierung. Ist dafür was brauchbares zu bekommen?

Und wenn Du den Rest günstiger bekommen kannst, dann ist das prima. Wenn du möchtest, kannst Du ja mal Deine Grobkalkulation hier rein stellen. Mich interessiert so was ungemeinSmile.

Grundsätzlich freue ich mich immer, wenn jemand versucht weg vom schwarzen Gold zu kommen. Leider sind die Wege nicht ganz so einfach, wenn die Moneykiste endlich ist.

Ich für meinen Teil heize komplett mit Holz. Die Ölheizung steht nur im Hintergrund als Reserve für Urlaub, Krankheit, etc. weil sie bereits vorhanden war und gerade 6 Jahre alt ist.

Nun aber noch ein Wort zu der Technik. Die BGU Maschine ist denke ich ein gutes Mittelklasseprodukt. Da es sich um einen deutschen Hersteller handelt, ist die Ersatzteilversorgen vermutlich unproblematisch. Der Kraftbedarf der Maschine überfordert sicherlich auch nicht einen kleinen Trac. Und das breite Einsatzspektrum macht die Maschine noch zusätzlich interessant. Warum also nicht kaufen?

Zum Pelletieren kann ich leider gar nichts sagen, da ich mich damit noch nicht befasst habe.

Zum Heizungsbau dann zu gegebener Zeit sicherlich mehr.

So, nun bin ich mal gespannt, wie sich dieser Thread weiter entwickelt.

Gruß Jan

P.S. Vielleicht können wir ja beim Klönabend einen kleinen Holzertisch machen Big Grin
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#8

Hallo an alle,

noch einmal: es geht primär um die Unabhängigkeit von Halsabschneidern. Bisher zählten die Versorger dazu, seit kurzem fangen aber auch erste Forstämter an, sich dort einzureihen. Laut einem befreundeten Brennholz-Profi hat HessenForst gerade pauschal um 25% erhöht und das ist nicht das Ende der Fahnenstange! Zudem kontigentiert Hessenforst so streng, dass dieser Brennholzprofi seine Ware inzwischen bis aus Atlantik-Nähe holen muss, um lieferfähig zu bleiben. Es sind also erste "erpresserische" Züge auch im Holzmarkt zu beobachten und auch davon will ich weg! Und ich will davon weg sein, bevor der Stroh- und Miscanthusmarkt ebenfalls in Händen von geldgierigen Unternehmen liegt, was für meine Begriffe - ohne schwarz sehen zu wollen - nur eine Frage der Zeit ist, man schaue sich nur die Agrarlandkäufe der Energieriesen an
Ich will nicht prinzipiell vom Stückholz weg, da dieses die günstigste und ökologisch sinnvollste Heizung ist, ich will aus den Abhängigkeiten raus! Mein eigenes Holz reicht für meinen Haushalt locker aus, nicht aber für die Menge, die meine Kinder verbrauchen werden, das ist der Initiator, der mich in neuen Bahnen denken lässt und ich will die Produktionskette für die komplett autarke Lösung stehen haben, wenn ich in meinen 2qm Souterrain-Bungalow mit Dachgartenbepflanzung umziehe. Dort werde ich dann zwar noch ein Namensschild haben, aber keine Klingel mehr...

...


...so, jetzt wieder ins Detail:

Hallo Wolfgang,

danke für Deinen Beitrag, da er aus der "heißen" Praxis stammt! Das mit dem Pferdemist ist nicht neu. Erstens heizt halb Zentralafrika mit Tierdung, wie bspw. Kamelmist und zweitens geht das hier auch schon los: Anbei ein Video des "Pferdemistomat", einer Primitivstausführung der Brikettiermaschine, die schon in der Größenordnung ab etwa 500,-EUR zu haben sind. Ob die allerdings dauerlauffest sind, wage ich zu bezweifeln. Andererseits wäre ein Versuch mitsamt Irrtum nicht teuer...

Mit der Aussage Strohasche Faktor 10 gegenüber Holzpellets legst Du die Latte allerdings schon hoch, aber ich glaube Dir das, weil es aus der Praxis kommt. Franz' Hinweis ging also schon in die richtige Richtung.
Mir wurden Zahlen genannt, die um Faktor 3 gegenüber Weichholz liegen. Beides wäre aber für mich kein Hinderungsgrund, da normale Pellets ja fast gar keine Asche haben und davon Faktor 10 würde immer noch nicht bedeuten, den Aschekasten täglich leeren zu müssen.

Hallo Jan,

Preise ist derzeit noch nicht mein Thema. Derzeit bin ich in Endverhandlungen mit etlichen Herstellern (nicht Importeuren!!!).

Die Pelletherstellung ist aber preislich schon größtenteils abgehakt. Pelletierung ist eine sehr simple Technik. Im Prinzip eine Kollergangpresse mit durchlässiger Scheibe: Ein doppeltes Kollerrad wälzt sich auf der Matrize ab und drückt die Späne durch letzteres hindurch. Das ganze muss noch angetrieben werden und es braucht eine vernünftige Eintragsdosierung. Für den Hausgebrauch gehen die Preise da unter 2.000,- EUR los. Das ist natürlich keine westeuropäische Ware, das spielt aber bei der Einfachheit dieser Konstruktion keine Rolle, von der Lebensdauer her habe ich das bereits abgeklopft, das scheint unproblematisch zu sein und Ersatzteile sind ab Lager Deutschland verfügbar und billig.

Komplizierter wird die Brikettierung. Die oben gezeigte Primitivst-Technik mag funktionieren, aber eine ordentliche Presse arbeitet entweder mit Schraubenverdichter (Schnecke) oder bidirektional hydraulisch, also axiale Verdichtung durch einen Kolben und zusätzliche radiale Verdichtung durch zwei- oder dreigeteilte Zylinder"backen", die zusätzlich hydraulisch zusammengepresst werden.
Da fängt westeuropäische Technik bereits locker Richtung 15.000,- EUR an, ich habe aber erste Angebote von osteuropäischen Herstellern, die wesentlich günstiger liegen. Und mit wesentlich meine ich wesentlich, muss aber noch ein paar weitere Angebote abwarten.

Die Brikettierung brauche ich aber, um vorhandene Kaminöfen und v.a. den Herd meiner Mutter betreiben zu können, den gewöhnst Du ihr nicht mehr ab (noch so ein alter mit Schiff und Reling in gutem Zustand).

Pelletkaminöfen starten (Hersteller Wamsler) ab 1.500,-EUR, die Dinger funktionieren einwandrei.
Mit Wasserführung kommen sie in die Richtung um 3.700,- EUR, das ist schon ein Zacken mehr, aber immer noch günstig und würde für mich schon heißen, dass ich die komplette obere Etage über diese Wasserführung heizen könnte. Davon ab gehen dann 1000,00 Euro BAFA Foerderung

So weit erst mal, nochmal danke für all Eure Beiträge und

fg
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
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#9

Hallo Holger,

sehr interessantes Thema hast Du hier eröffnet!

Möchte noch kurz ein paar eigene Gedanken einbringen:

- Warum baust Du nicht eine Hackschnitzelanlage ein und mischst das gehäckselte Stroh mit den Holzhackschnitzeln? Das würde den Umweg über die Pelletierung sparen und Dir trotzdem eine automatisierte Anlage bieten. Zudem ist die Hackschnitzelfeuerung nicht so anfällig für Feuchteschwankungen, was Du je nach "Erntebedingungen" sicher haben wirst.
- Von der Pelletierung würde ich Dir in dem Maßstab wie Du es vor hast abraten. Erstens ist es sehr energieintensiv (Vorzerkleinerung, Verpressen, evtl trocknen) und zweitens sind die Investkosten beträchtlich.
- Generell haben Einjahrespflanzen immer einen höheren Ascheanteil als Mehrjahrespflanzen. Beim Stroh ist meines Wissens zudem der Ascheschmelzpunkt weit niedriger als bei Holz oder Kohle. Das könnte Probleme bei einer automatischen Ascheaustragung bereiten. Unser Hackschnitzelkessel arbeitet mit Holzhackschnitzeln und Hobelspäne. Wenn zuviel trockene Späne eingetragen werden fängt es schon an mit dem Verbacken der Asche. Da empfiehlt es sich etwas feuchte Hackschnitzel zuzumischen, damit die Verbrennungstemperatur nicht zu hoch wird.

Bin gespannt für was Du Dich entscheidest!

Gruß
Martin

MB trac - Man sagt, er habe magische Kräfte
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#10

Hallo Holger,

das mit dem Aschegehalt kommt schon hin. Strohpellets haben bei 550° einen Aschegehalt von etwa 5%, Holzpellets liegen da bei ca. einem halben Prozent.

Zwei Dinge sind zu beachten: auch Strohpellets neigen zur Schlackebildung, da ihr Schmelzpunkt bei etwa 960° liegt, Holzpellets im Vergleich bei etwa 1300°. Man kann durch Zuschlag von Kalk etwas entgegen wirken.
Zum zweiten ist der höhere Chloridgehalt zu beachten (Getreidestroh: 2500 mg/kgTS, Nadelholz: 90 mg/kgTS).
Der führt insbesondere im Gluterhaltungsbetrieb zur Bildung von Salzsäure und die zersetzt so ziemlich alles (metallisches). Also kein Edelstahlkamin etc. und wenn es geht keinen Kessel der nach dem Gluterhaltungsprinzip arbeitet, sondern am besten Volllast bis die Pufferspeicher aufgeladen sind und dann soll der Kessel komplett abschalten.

Mit so einer kleinen Pelletpresse habe ich auch schon geliebäugelt, die Anschaffung ist wie du sagst nicht wirklich teuer, allerdings hat mich bislang die eher geringe Leistung von 50-100kg Pellets pro Stunde abgehalten.Außerdem habe ich keine Lust stundenlang neben der Mühle zu stehen und sie vielleicht auch noch händisch zu füttern.

@ mada: energieintensiv ist die Pelletherstellung jetzt nicht unbedingt. Man rechnet für die Herstellung einer Tonne Strohpellets mit 100-150 kWh Strom, der Heizwert liegt aber bei 5000 kWh. Bei passender Größe der Pelletpresse wäre im LW Bereich auch ein Antrieb über die Zapfwelle denkbar.

MfG
Wolfgang
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#11

Hallo Holger,

kenne Dich eigentlich als einen vernünftigen Menschen, aber bei den Maschinen, die Du für Dich in Betracht ziehst muss ich schon etwas schmunzeln :-)

Was die Pelletherstellung angeht bin ich (leider) berufsmäßig etwas vorbelastet. Und ich fürchte ich muss Dich enttäuschen, so einfach wie es sich für Dich darstellt ist es nicht. Erst einmal brauchst Du einen homogenen Rohstoff, homogen hinsichtlich Materialfeuchte, Größenverteilung und Zusammensetzung. Dann ist das Verfahren wie bereits geschrieben sehr energieintensiv (im Vergleich zu Hackgut oder selbst Briketts). Die von Wolfgang angegebenen 100-150kWh je Tonne kannst Du nur mit einer großtechnischen Anlage erzielen. Bei kleineren Anlagen steigt der Energiebedarf überproportional an. Bei den Pelletpressen im "Küchenmaschinenformat" kann ich nur böses ahnen...

Angenommen, Du findest eine solche Pelletpresse, die 50-100kg /h macht (danke Wolfgang für den Zahlenwert), dann bräuchtest Du um einen Jahresvorrat (5-10to je nach Haushaltsgröße) herzustellen ca. 100 Stunden. Das sind 10 ganze Samstage für mich. Zudem musst Du das Stroh erst einmal ernten, einlagern und vorzerkleinern. Das hört sich für mich nicht wirklich verlockend an, sondern stressig.

Ich will Dich jetzt nicht entmutigen. Nur bevor Du Geld in die Hand nimmst und in irgendeine Technik investierst, die ziemlich sicher nicht problemlos funktioniert, würde ich Dir empfehlen die Maschinen Deiner Wahl zu testen. Und zwar mit DEINEM Material, wie DU es hast! Keine Vorführung mit irgendwelchen geschönten Mischungen sondern das Stroh wie es von Deinem Häcksler kommt, so nass oder so trocken wie es anfällt. Dann wirst Du schnell merken ob es Sinn für Dich macht.

Bitte diese Zeilen nicht als persönliche Kritik aufnehmen! Würde es Dir von Herzen gönnen, wenn es funktionieren würde!

Viele Grüße
Martin

P.S.: Wäre es nicht eine Alternative die Pellets bei einem Dienstleister pressen zu lassen?

MB trac - Man sagt, er habe magische Kräfte
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#12

Hallo an alle, hallo an die letzten Beitragsschreiber,

danke für Eure Beiträge, die ich alle als konstruktive Kritik betrachte, macht Euch mal keine Sorgen.

Zum Aschegehalt habe ich inzwischen die Zahlen, die Wolfgang nennt, bestätigt gefunden, Faktor 10 stimmt also tatsächlich gegenüber Hartholz. Bei Weichholz ist er geringer aber nur, weil dieses ebenfalls viel Asche erzeugt.

Das Thema Chloride und damit Säurebildung stimmt auch, kommt aber überwiegend aus der Mineraldüngung, gerade Roggenstroh aus ökologischem Anbau hat davon sehr wenig, von daher kann ich das ein wenig gelassener sehen.

Die Vorförderkette sieht derzeit bei mir so aus:

Dreschen ohne Häcksler, Aufnahme des Strohs mit dem Ladewagen (mit Dosierwalze und Querförderer). Übergabe von diesem in einen Ablade-Gebläsehäcksler von Mengele (FH), der auf ca. 30mm vorzerkleinert - aber eben schneidet und nicht zerfasert und damit die Wachsschicht nicht aufreißt, was einen weiteren Mahlgang erfordert. Dieser Gebläsehäcksler fürdert das sich von allein gut vorverdichtende Material in eine Silozelle, aus der es relativ einfach entnommen werden kann, evtl. sogar automatisiert. Die Technik dafür ist bis auf den Ladewagen komplett vorhanden. Ein LW ist preisgünstig gebraucht oder über den Maschinenring zu organisieren, das Problem sehe ich schon als gelöst an.
Austrag aus dem Silo in die Strohmühle (eben evtl. der auch noch für weitere Zwecke zu gebrauchende BGU oder halt ein anderes Gerät), von dort in ein Zwischenlager oder direkt in die Pelletierung bzw. Brikettierung.
Da ist fast keine Hand anzulegen. (In letzterem Fall aber eine elektrische Mühle, dann fällt die BGU Combi raus).
Die Untermischung eines gleichmäßigen Zusatzes an Holzschnitzeln erfolgt aus separater Zelle mittels einer Schnecke, die, wenn drehzahlgeregelt, sogar sehr präzise dosieren kann. Homogenität ist damit machbar. Der BGU hat ein Lochsieb, welches ebenfalls recht genau eine gewisse Homogenität sicherstellt.
Das Pelletmühlchen (evtl. auch 2 davon) wird/werden in ausreichender Höhe positioniert, dass das Endprodukt per Schwerkraft in eine ausreichend große Zelle fällt. Eine mannlose Zudosierung und die dafür erforderliche Steuerung mache ich mit einer kleinen SPS selbst.

Brikettierung erfordert definitiv entweder eine Schraubenverdichter-Lösung (das sind dann die Briketts mit "Langloch" in der Mitte) oder bidirektional hydraulisch, also axiale Pressung durch Kolben und radiale Pressung durch geteilten Zylinder, dessen Backen dann zusätzlich zusammengeprest werden. Das ist nicht geschenkt, aber ich bin in Verhandlungen mit Herstellern für ein Direktgeschäft, was mir als Einkaufsleiter eines Maschinenbaubetriebes nicht schwer fällt.

Die Pelletierung erfolgt auch in teuren westeurop. Maschinen bis auf wenige Ausnahmen mit einer Kollergangpresse. Diese evtl. sogar - unter Zuhilfenahme der Möglichkeiten meines Maschinenbaubetriebe - komplett selbst zu bauen, würde ich mir zutrauen, sehe aber keine Gefahr, eine Importmaschine, wenn sie nicht so arbeitet, wie sie soll, so zu optimieren, dass sie zuverlässig funktionieren wird. Pelletpressen aus westeuropäischer Fertigung sind in meinen Augen preislich überzogen, da auch diese kein Hexenwerk enthalten, einzig das bessere Material von Matrize und Kollerrad (Härte, Güte) rechtfertigt einen gewissen Mehrpreis und die Steuerungen sind ausgeklügelter. Diese Importmaschinen mit Drehzahlregelung und anderen Kniffen aus- bzw. nachzurüsten, ist schon fest eingeplant und kostenmäßig nachrangig.

Martin, ich bin jetzt Opa, da lässt die Vernunft schon langsam nach... ;-)
Aber wenn Du konkrete Bedenken hast, dann bitte Fakten in Form von genauen Gründen, nicht nur schmunzeln.
Was konkret kann eine kleine Kollergangpresse nicht, was eine große kann? Noch ist nichts endgültig entschieden und wenn es Gründe gibt, die Finger von etwas zu lassen, dann höre ich darauf gerne. Nur aber, weil etwas aus Osteuropa oder gar China kommt, abzulehnen, darf kein Hinderungsgrund sein, wenn es keine wirklich technischen Gründe gibt.

Feuchtemessung und evt. Zudosierung von Wasser (evtl. mit Stärke als Bindemittel oder Kalk als Abbrandsteuerung) wäre keine große Herausforderung sehe ich aber als zweiten oder sogar dritten Schritt.

Natürlich werde ich zu den Herstellern (Brikettpressen) bzw. Importeuren (Pelletmaschinen) reisen und mir vor Ort mit meinem Material ein Bild machen, auch den BGU werde ich ausprobieren, das ist, auch wenn das Investitionsvolumen überschaubar ist, nötig, aber danke trotzdem für den Hinweis.

Wie schon oben geschrieben, es geht um eine Lösung, die 4 Haushaltungen versorgen kann. Dadurch entfallen Trommelhäcksler für 20.000,-EUR genauso wie Pelletpressen für 25.000,-EUR. Würde ich jetzt auf den Sturz arbeitslos werden, dann könnte ich mir eine großtechnische Löung vorstellen und mir Gedanken machen, wie man davon leben könnte, dann würde ich wahrscheinlich auch nur "schmunzeln" über die kleinen Lösungen.

Lasst Euch jetzt aber von mir nicht totreden, bitte weiter raus mit Euren Gedanken, auch wenn sie kritisch sind!!!

Danke an alle bis hierher und weiter so!

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#13

Hallo Holger,

Hallo alle anderen,


erstmal RESPEKT zu diesem Vorhaben.
Die Grundidee "autarke" Wärmeversorung finde ich persönlich wirklich fortschrittlich.

Um nochmal die Möglichkeit der Hackschnitzelheizung darzustellen, Folgendes:

Bei uns im Betrieb haben wir im Winter ´07/´08 50.000 €(!, wirklich ungelogen) an Heizöl durch die Heizung geblasen. Damit wurden dann aber nicht nur Bürogebäude, sondern auch Produktionshallen geheizt.

Diese Zahl hat uns dann zum Umdenken aufgefordert, und wir haben eine Hackschnitzelheizung mit 100 KW installiert.
Die Kosten für die Hackschnitzel liegen bei uns momentan bei ca. 15€ pro SRm.

Die laufenden Kosten haben sich dadurch natürlich um ein Vielfaches reduziert.



Ich weiß nicht, in wie fern diese Variante für dich in Betracht gezogen wird, aber es wäre eine aufwandgeringere Lösung.

Du benötigst, falls es sich rechnen würde die Hackschnitzel selber zu produzieren, lediglich einen Anbauhäcksler.


Grüße Cool

Marcel
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#14

Hallo Holger,

du hast ja noch einiges vor Dir.

Könnte es sein, bis du die richtige Technik gefunden hast, auch deine Rente nicht mehr weit ist!

1. wenn deine Häuser nebeneinander stehen ist eine zentrale Heizanlage nur von Vorteil.

2. Kaufe eine Hackschnitzelanlage, da kannst du fast alles Heizen.

3. Heize mit Miscanthus oder Rapsstroh, gibt gegenüber Stroh überhaupt keinen Ärger.

4. Lass dir das Zeug mit Großballenpresse mit vorgebautem Schlegler pressen, und dann ohne Weiterverarbeitung in den Bunker.

5. Wenn Du dann in Rente bist,und nicht mehr so fit wie heute, hast Du morgens eine warme Stube, und brauchst Dir keine gedanken zu machen wer den Ofen anzündet wenn alle auf der Arbeit sind.

Holger ich möchte Dir aber deine Idee nicht ausreden.

Es ist einfach noch eine andere Ansicht.

Habe selbst schon viel ausprobiert.
Ich heitze auch mit Maisspindeln, Miscanthus, Kirschkernen und mit
Hackschnitzeln jeglicher Art.


Gruß aus Baden

Rolf
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#15

Hallo Marcel, hallo Rolf, hallo Martin, hallo an alle,

danke für Eure Tipps!
Es zeigt sich, dass viele von Euch schon in alternativen Bahnen denken und etliche das sogar schon umgesetzt haben!
Es kristallisiert sich schon heraus, dass eine Hackschnitzelheizung eine verhältnismäßig unproblematische Geschichte ist. Ich habe auch nichts dagegen, wenn in diesem Thread weiter in diese Richtung diskutiert wird, es sollen ja auch andere davon profitieren. Von der Vernunft und vom Umweltverbrauch her sehe ich auch die Reihenfolge Stückholz, dann Schnitzel, dann erst Pellets oder Briketts, denn letztere werden mit Energieaufwand hergestellt, da habt Ihr völlig recht!

In meinen 4 Fällen kommt aber aufgrund der Umstände und wegen der vorhandenen Lösungen keine Hackschnitzel-Zentralheizung in Frage. Damit Ihr das nachvollziehen könnt, schildere ich mal die Situation etwas ausführlicher Wen das nicht interessiert, einfach unter dem „Kleingedruckten“ weiterlesen:

Das Haus meiner Mutter hat eine niegelnagelneue Ölzentralheizung, die man höchstens mit einem Pelletkaminofen mit Wasserführung (z.B. 5-16kW, davon bis zu 15kW über das Wasser möglich, ergänzen könnte. Im Heizungskeller ist für eine Hackschnitzel- oder Pelletheizungsanlage der Platz nicht mehr da und wenn die alte Dame wackelig wird und wir mal länger als 2 Tage in Urlaub gehen, schalten wir aus Sicherheitsgründen auf Öl um.
Da es nicht auszuschließen ist, dass dieses Haus später mal vermietet wird, kommt auch eine Verlagerung einer solchen Heizung in die nebenan stehende Scheune mit Stallungen nicht in Frage, da will ich einen sauberen Schnitt haben. (Das Haus meiner Mutter ist mein Elternhaus und damit das Haus, das auf meinem Betriebsgelände steht, ich selbst wohne 150 Meter davon entfernt).

Das Haus meines Sohnes / meiner Schwiegertochter ist nur ein 1/3 Haus, also eine Etage eines Dreifamilienhauses, wo ebenfalls eine nagelneue Zentralheizung drin ist. Hier kommt ausschließlich dezentrale Technik zum Tragen, da alles andere Humbug wäre. Die beiden restlichen Eigentümer nach der gerade erfolgten Komplettsanierung (14cm Außendämmung, neues Dach, neue Fenster, neue Heizung) zu einer weiteren Investition zu überreden, ist undenkbar, zumal das alles Städter mit 2 linken Händen und alles Daumen dran sind, wenn Ihr wisst, was ich damit sagen will. Die kennen eine Axt nur aus den Winnetou- oder Ivanhoe-Filmen.

Das Haus meiner(s) Tochter (Schwiegersohnes) hat ebenfalls eine vor kurzem neu eingebaute Heizungsanlage, glaube 3 Jahre alt und auch keinen wirklichen Platz mehr im Keller für eine zweite zentrale Lösung. Ist ein eineinhalbstöckiges Häuschen 50-er Jahre, aber im Flur ist Platz für einen wassergeführten Pelletkaminofen.

Für mein eigenes Haus möchte ich keine Zentralheizung mehr machen, da es die komplette (und komplexe) Sanierung der Kelleretage erzwingen würde. Derzeit sind nur 3 von 4 Kellerräumen mit festem Boden versehen, die Deckenhöhe liegt durchgehend bei etwa 1.6m und es gibt, da die Kelleretage 70% im Boden liegt, nur ein kleines Loch mit Tür, wo alles durchmüsste. Daran scheiterte schon als wir das Haus damals gekauft haben, die Ölzentralheizung, da es keinen so kleinen Tank gab, der durch die Tür passte und die Grundstücksgröße liegt bei 305qm (einschließlich Haus), da ging auch kein Erdtank. Selbst der Heizkessel wäre nur mit Mühe und demontiertem Türfutter reinzukriegen gewesen...
Da unser Haus von unseren Kindern wohl am ersten aufgelassen werden wird, wenn meine Frau und ich nicht mehr sind, bleibt es bei dezentral.
Sollte sich unser drittes Kind, das derzeit noch bei uns wohnt, entschließen, unser Haus auszubauen und mit Familie drin zu bleiben, dann wäre eine Hackschnitzelheizung als Einzellösung möglich, da unter dem gleichen First ein Teil des Hauses noch Scheune ist. (Mein Haus ist eine ausgebaute ehemalige Scheune und ¾ davon ist umgebaut, ein schmaler Scheunenrest wäre dann in der Lage in der unteren Etage diese Heizung aufzunehmen.
Da aber die Wahrscheinlichkeit gering ist und meine beiden anderen Kinder bereits der Arbeit hinterhergezogen sind, wird mein Haus, wenn meine Frau und ich in die 2qm Souterrainwohnung mit Dachgartenbepflanzung, großem Namensschild aber ohne Klingel umgezogen sind, wohl als erstes aufgegeben werden.

Meine Tochter wohnt 70 Kilometer östlich von uns, mein Sohn 65 Kilometer südwestlich davon. Mein Elternhaus ist 150m durch eine asphaltierte Straße mit Kanalisation, Wasser und Telefon von meinem getrennt, auch da bekomme ich nie die Genehmigung, eine Fernwärmeleitung durchzuziehen.

Mein Haus hat den dringendsten Bedarf, etwas zu ändern, da wir aus den oben geschilderten Umständen (Platzgründe, unmögliche Kellersituation) seinerzeit auf Nachtspeicherheizung ausgewichen sind. Das hat bis vor kurzem funktioniert, war sauber, störungsfrei, dank guter Computersteuerung sogar kostenmäßig gar nicht mal sooo teuer, auch, da die OVAG einen sehr guten eigenen Heiztarif hatte, würde auch weiter funktionieren, aber die OVAG hat alle Hemmungen verloren. Die neuen Preise sind das Ende jeglicher vernünftiger Kalkulationsbasis.
Die Häuser meiner Mutter bzw. Kinder werden nur partizipieren von den Möglichkeiten, die ich jetzt schaffen will.

Ihr seht, ich habe meine Gründe für „meinen Weg“ und da es derzeit leider noch keine dezentrale Hackschnitzellösungen gibt, bleibt mir nur der Umweg über die Pellets.


@Martin: an Dich hätte ich eine große Bitte bzw. 3 Fragen. Du schreibst, Du hast berufsmäßig mit Pelletierung zu tun.
Könntest Du herausfinden, welche Werkstoffe für Matrize und Kollerradsatz bei Markengeräten verwendet werden?
Weiters würde es mich interessieren, ob der Kollerradsatz mit einer wie auch immer definierten Vorspannung zur Matrize gehalten wird und ob diese bzw. der Abstand Kollerradsatz zu Matrize evtl. sogar einstellbar ist.
Als letztes wäre dann nur noch die Lagerung der Kollerradwelle interessant. Da diese bei der Flachmatrizenausführung sowohl axial, wie auch radial große Kräfte abkönnen muss, axial mehr, als radial, könnte ich mir vorstellen, dass dort beispielsweise Nadel-Axial-Zylinderrollenlager zum Einsatz kommen.

Schätze, dass die Importgeräte da mit einfachen Kegelrollenlagern arbeiten, das kriege ich aber noch raus und das müsste auch erst mal halten.


@Rolf: Wie klappt das mit den Kirschkernen, die enthalten Blausäure? Funzt das?


Soweit erst mal wieder.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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