Zugkraft an einem Schlepper ermitteln?
#16

Stimmt aber nur Theoretisch.z.B.nur wenn die Zuglinie Horizontal verläuft.Es gibt sehr viele Einflüsse die man selber beeinflussen kann um mehr Zugkraft auf die Straße zu bekommen.Verändert man den Zugwinkel,-das heißt Zugmaul nach oben hat man mehr Anpressdruck auf die Hinterreifen,was sich positiv auf die Zugkraft auswirkt.Anders sieht es mit einem Kipper aus,hier wirkt sich bereits die vorhandene Stützlast postiv auf das Zugverhalten aus.Gar nicht außer acht zu lassen ist das "Trac" Prinzip,-egal ob MB Trac,Schlüter Trac,Ford County oder andere,hier zählt nämlich auch die Gewichtsverteilung gegenüber den "normalen" Schleppern.
MFG
Berni
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#17

Wie wärs mit probieren geht über studieren.
Einfach ausprobieren was er zieht.Big Grin

______________
m.f.g Max
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#18

Hallo Berni,

naja, Gewichtsverteilung spielt nur dann eine Rolle, wenns um die Höhe des Zugpunkts am Schlepper geht. Bei gleicher Höhe des Zugpunktes und gleichem Eigengewicht spielt die Gewichtsverteilung keine Rolle für die max. mögl. Zugkraft. Einzige Ausnahme: Die Hebelübersetzung Schwerpunktsabstand zur HA - Zugpunktshöhe darf nicht so ungünstig werden, daß der Schlepper steigen würde, bevor er rutscht. Dann hat die Gewichtsverteilung natürlich Einfluß, da sie ja das Hebelverhältnis ändert.

Gruß Cliff

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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#19

(26.05.2010, 11:36)Cliffde schrieb:  Hallo Berni,

naja, Gewichtsverteilung spielt nur dann eine Rolle, wenns um die Höhe des Zugpunkts am Schlepper geht. Bei gleicher Höhe des Zugpunktes und gleichem Eigengewicht spielt die Gewichtsverteilung keine Rolle für die max. mögl. Zugkraft. Einzige Ausnahme: Die Hebelübersetzung Schwerpunktsabstand zur HA - Zugpunktshöhe darf nicht so ungünstig werden, daß der Schlepper steigen würde, bevor er rutscht. Dann hat die Gewichtsverteilung natürlich Einfluß, da sie ja das Hebelverhältnis ändert.

Gruß Cliff

Hallo Cliff,

normalerweise wollte ich mich in diesen recht ordentlich, ja fast wissenschaftlich ausgeführten Thread nicht einmischen, ist jetzt auch kein Widerspruch, sondern nur eine Ergänzung, aber ein Faktor fehlte mir hier noch:
Die Gewichtsverteilung spielt auch dann noch eine Rolle, wenn die erforderliche Zugkraft in die Nähe
von der Größe 4 x maximal übertragbare Zugkraft pro Reifen kommt.

Aus diesem Grund haben ja unsere Schlepperlieblinge mit den "vier gleichkleinen Rädern" seinerzeit immer wieder unter Beweis stellen können, was möglich ist. Habe ich hinten nur eine (relativ) kleine übertragbare Zugkraft, kompensiere das aber mit einer guten Zugkraft vorn, kommt trotzdem ein akzeptabler resultierender Wert heraus.

Ballastiere mal einen MBtrac um, etwa so, wie ein Standardschlepper ballastiert ist (teilweise bis über 70% hinten).
Dann erfüllst Du plötzlich all die Vorurteile, die unseren Fahrzeugen immer zu Unrecht nachgesagt wurden.
Beispiel: Ziehe mal mit dem MBtrac einen schweren Hänger, der am vorderen Zugmaul hängt, rückwärts einen Berg hinauf, möglichst auf unbefestigtem Grund. Du wirst erschrecken, wie schlecht das geht...

Der neue 500-er Xerion stellt in dieser Hinsicht übrigens gewaltige Forderungen an die Reifenhersteller, denn dieser Schlepper sprengt die bisher in der Branche ungeschriebene aber allseits anerkannte Größe dessen, was 1 Reifen technologisch kann.
Man darf gespannt sein, wie sich dieser Schlepper unter ungünstigen Bodenverhältnissen schlägt.

Grüße an alle
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#20

Hallo Holger,

schön, dich hier dabei zu haben!

Du hast schon Recht. Aber wie gesagt: Bei der Hebelübersetzung kommts schließlich auf den Abstand des Schwerpunkts zum Drehpunkt an. Und dieser liegt beim Trac bei Rückwärtsfahrt natürlich näher an der VA (die ja dann der Drehpunkt ist) als bei Vorwärtsfahrt zur HA. Rückwärts ist der Trac ein Standardschlepper mit sogar noch falscher Bereifung!

Dein "resultierender Wert" gilt aber nur im Ackerboden, nicht auf Teer. Bei Teer ist Gewichtsverteilung etc komplett egal. Da zählt nur der Reibwert zwischen Gummi und Teer. Nimmst du natürlich so einen kleinen Reifen, daß die materialinternen Scherkräfte des Gummis überschritten würden, dann ist es natürlich besser mit entsprechender Gewichtsverteilung die Reibkraft auf mehrere Räder zu übertragen. Eben dieser Effekt der materialinternen Kräfte des Ackerbodens bricht den Standardschleppern das Genick, weil sie im Extremfall 2 hochbelastete und 2 geschonte Krafteinleitungspunkte in den Boden haben statt 4 gleichmäßig belastete.

Klar, beim Trac kann ich bei Vorwärtsfahrt schon ein ordentliches Stück Kraft aufbringen, bis ich erst die "ungünstige" Gewichtsverteilung der Standardschlepper erreiche. Nur z.T. konnte dieser Trac-Vorsprung durch die Größe der Hinterräder kompensiert werden. Ein gewisser Vorsprung blieb allerdingsTongue.

Zurück zur Hebelübersetzung:
Wenn mans dann ganz genau nimmt, darf man bei der Schwerpunkts-Gewichtskraft (die man für die Hebelberechnung braucht) nicht mal mit dem kompletten Schleppergewicht rechnen. Bleiben wir beim Normalfall: Vorwärts mit hinten angehänter Zugkraft. Das Fahrzeug würde aufsteigen, wenn die Hebel- und Kräfteverhältnisse zu ungünstig werden. Wobei man alles, was nach hinten über den Radaufstandspunkt des Fahrzeugs ragt (Unterlenker, halbes Rad, etc) als "Gegenhebel" zum Schwerpunkt sehen muß. Somit reduziert sich die Gewichtskraft am Schwerpunkt für die Berechung um was-weiß-ich, vielleicht 5-10%.

Gruß Cliff

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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#21

Hallo Cliff!
kleine Ergänzung: Das "halbe Rad" wirkt nicht als "Gegenhebel", da dein Momentanpol nicht der Aufstandspunkt des Reifens auf der Straße ist, sondern dein Achsmittelpunkt.

Um diese ganze "Hebeldiskussion" noch verständlicher zu machen folgendes Beispiel: TIEFENLOCKERN
Immer dann wenn der Kraftangriffspunkt tiefer als der Aufstandspunkt des Reifens ist, also z.B. bei Tiefenlockern, wechselt die Momentenrichtung, man erzeugt der Tiefenlockerer also eine zusätzliches Moment, dass die Normalkraft auf die Vorderachse erhöht.

Darum zieht die Schlepper den Tiefenlockerer auch ohne Frontgewicht relativ gut. Allerdings muss man, wenn man sehr viel tiefenlockert aufpassen, da diese Belastungen im Lastkollektiv der Vorderachse nur in sehr geringen Zeitanteilen vorgesehen ist.

Grüße aus der Holledau

Michael
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#22

Wow....Technische Mechanik für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Das halbe Rad musst du bei der Zugkraft durchaus als "Gegenhebel" einsetzen, wenn man davon ausgeht, das sich der Zugpunkt im Zugmaul befindet und die Kraft senkrecht von oben kommt. Somit ist die Länge Zugmaul zu Achsmittelpunkt (Drehpunkt bei der Momentenberechnung) der "Gegenhebel". Die Richtung von der die Kraft eingeleitet wird spielt dabei aber auch wieder ein Rolle und habe ich positives oder negatives Moment?

Irgendwie müsste aber das Eigengewicht der Maschine durchaus eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Zugkraft spielen. Die Grundformel lautet ja "Summe aller Kräfte gleich Null" ( ΣF ges = 0 ). Zugkraft, Gewichtskraft (Normalkraft) und Reibungskraft (Haft- sowie Gleitreibung).

Gruß Thomas

"Leidenschaft für Landwirtschaft"
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#23

...und dann ist der Moment erreicht, wo bei einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal sich die Reifen auf der Felge verdrehen und mit einem großen Knall schlagartig die Luft verlieren.
Grüsse Marcus
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